エピソード

  • Wenn die Waffen schweigen: Frieden schließen, aber wie? (Teil 2)
    2023/12/17

    "Seize this chance", ergreifen Sie diese Chance, ruft US-Präsident Bill Clinton seinen Zuhörern zu. Er spricht am 14. Dezember 1995 in Paris zu den Präsidenten Kroatiens, Serbiens und Bosnien-Herzegowinas. Sie unterzeichnen an diesem Tag ein Abkommen, das den Krieg im auseinandergebrochenen Jugoslawien beilegen soll.

    Unter Druck einer internationalen Koalition von Vermittlern wurde das Thema aufgeschoben. Was hier zum Erfolg führte, war an anderer Stelle kein Rezept für Frieden: In den Minsker Abkommen einigten sich die Ukraine und Russland unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs auf das Einfrieren der Kämpfe in der Ostukraine, die 2014 durch die Annexion der Krim begonnen hatten. Doch weder ließen die Abkommen von Minsk die Kämpfe wirklich enden, noch waren sie hier ein Rezept für Frieden, wie sich spätestens im Februar 2022 zeigte, als Russland seinen Angriff auf die gesamte Ukraine begann.

    In der zweiten Folge unseres Podcasts zur Frage "Frieden schließen – aber wie" vergleichen wir zwei gegenwärtige Konflikte im Osten Europas und sprechen über die Versuche, sie zu beenden. Wir widmen uns besonders der Frage, welche Rolle das Ausklammern und Aufschieben als Technik und Taktik bei Friedensschlüssen und Verhandlungen gespielt hat; ist es wirklich der Trick, der Kniff, das Erfolgsgeheimnis in der Geschichte von Friedensschlüssen?

    Alle Folgen von "Wie war das noch mal?" hören Sie hier. Die Redaktion erreichen Sie per Mail unter zeitgeschichte@zeit.de

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    1 時間
  • Wenn die Waffen schweigen (Teil 1): Vom Augsburger Religionsfrieden bis in den Nahen Osten
    2023/12/16

    In gleich zwei neuen Folgen von "Wie war das noch mal?" fragen wir nach den Bedingungen, unter denen ein Frieden gelingen kann. Dabei widmen wir uns besonders der Frage, welche Rolle das Ausklammern und Aufschieben als Technik und Taktik bei Friedensschlüssen und Verhandlungen gespielt hat; ist es wirklich der Trick, der Kniff, das Erfolgsgeheimnis in der Geschichte von Friedensschlüssen?

    In diesem ersten Teil reisen wir dabei weit zurück in die Frühe Neuzeit, als Religionskriege Mitteleuropa erschütterten und der Kampf um den rechten Glauben den Kontinent verheerte. Wir fragen, warum es im Augsburger Religionsfrieden schließlich gelang, einen Weg aus dem Religionsstreit zu weisen und wie diese Einigung die Geschicke Europas über den großen Krieg, den Dreißigjährigen von 1618 bis 1648, hinaus prägte. Danach begeben wir uns in die jüngere Geschichte des Nahen Ostens, einer Region, in der sich ähnlich wie im Europa der Frühen Neuzeit Konflikte um Religion und Macht überlagern. Warum schien der Frieden im Nahen Osten 1993 möglich?

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    1 時間 1 分
  • Der Tod im Sandfeld
    2023/10/28

    Im Jahr 1906, es ist die Zeit des deutschen Kaiserreichs und des deutschen Kolonialismus, erscheint das Buch Peter Moors Fahrt nach Südwest. Ein Feldzugsbericht. In dem Roman erzählt der Autor Gustav Frenssen von den Erlebnissen des fiktiven jungen Soldaten Peter Moor, der 1904 zum Zeugen und zum Beteiligten am Krieg gegen die Ovaherero und Nama wird – einem Krieg, der in einen Völkermord mündete. Es starben damals in der deutschen Kolonie, dem heutigen Namibia, bis zu 100.000 Männer, Frauen und Kinder. Ein großer Teil der Ovaherero kam ums Leben, als die deutschen Truppen ihnen keinen anderen Ausweg ließen, als in die Omaheke-Wüste zu fliehen. Frenssens Roman, der den Krieg verherrlicht und den Völkermord nachträglich rechtfertigt, wird im Kaiserreich zum Bestseller und zur Schullektüre.

    In der neuen Podcastfolge von Wie war das noch mal? reisen Judith Scholter und Annekatrin Stoll zurück in Zeit der Anfänge der Kolonie, die auf einen Schwindel gründet und für die Deutschen nur durch den steten Einsatz von Gewalt überhaupt beherrschbar ist. Wir versetzen uns zurück in die Zeit des Kaiserreichs, auch akustisch, und sprechen über den Umgang der Deutschen mit den Kolonien.

    Mit der Afrika-Korrespondentin der ZEIT, Andrea Böhm, erörtern wir außerdem, wie es heute um das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Namibia steht. Beziehungsstatus: kompliziert.

    Mehr zum Thema lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum Testen bestellen.

    Die Redaktion erreichen Sie per Mail unter zeitgeschichte@zeit.de.

    Quellen und weiterführende Links:

    Der Originalton von Paul von Lettow-Vorbeck ist mit freundlicher Genehmigung der im Hörverlag bei der Verlagsgruppe Penguin Random House erschienenen Edition Jahrhundertstimmen 1900–1945 entnommen.

    Der Roman Peter Moors Fahrt nach Südwest. Ein Feldzugsbericht von Gustav Frenssen ist 1906 in der G. Grote'schen Verlagsbuchhandlung erschienen.

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    53 分
  • Bismarck stürzen? Deutsche Denkmäler und ihr koloniales Erbe
    2023/09/30

    Für einen Moment sah der Bismarck aus wie ein Gespenst: Die Plane, in die er gehüllt war, blieb kurz am Kopf hängen, als das Monument am 2. Juni 1906 eingeweiht wurde. Bei Wind und Regen musste die Gruppe von einigen Dutzend Hamburger Honoratioren, die sich im Alten Elbpark versammelt hatte, den Hut festhalten und ausharren, bis die Hymne abgesungen war, ein paar Reden gehalten und der Bismarck endlich barhäuptig und aus schwindelnder Höhe über Elbe und Stadt blickte. Der alte Reichskanzler war fast acht Jahre zuvor gestorben. Vor allem in der Rückschau wurde er immer beliebter, seine Verdienste um die deutsche Reichseinigung schienen immer weiter anzuwachsen.

    Es folgten zwei Weltkriege, und der Blick auf Bismarck änderte sich im Laufe des 21. Jahrhunderts stark. In der sogenannten Berliner Republik schien das Denkmal langsam in Vergessenheit zu geraten, wie viele Relikte des Kaiserreichs. Die Bäume verdeckten ihn bald, sodass man auch nicht sah, wie dieser Bismarck mit Graffiti verziert worden war.

    Doch seit ein paar Jahren wird wieder über das koloniale Erbe diskutiert. Im Fahrwasser der Black-Lives-Matter-Bewegung ist diese Debatte von Forschung und Fachpublikum in den Alltag der Deutschen getragen worden: Wie rassistisch ist Deutschland heute noch? Wie viel koloniales Raubgut befindet sich in den Museen? Wie gehen wir mit Straßen um, die kontroverse Namen tragen – und wie mit Denkmälern?

    Auch der Hamburger Bismarck steht auf einmal mitten in dieser Debatte, gilt er doch manch einem – wie dem Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer – als "Deutschlands höchstes Kolonialdenkmal". Wir haben mit ihm darüber gesprochen – und wir haben uns selbst auf den Weg gemacht zum Bismarck, auf eine historische Erkundungstour zusammen mit dem Hamburger Kunsthistoriker Jörg Schilling, der uns erzählt, wie das Denkmal einmal gemeint war.

    Mehr zum Thema, zum Beispiel ein sehr ausführliches Gespräch mit Jürgen Zimmerer über die deutschen Kolonialverbrechen, die aktuelle Debatte und den Historikerstreit über die deutsche Gedenkkultur sowie Beiträge zur Geschichte des Rassismus und der Rassentheorien lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum Testen bestellen. Sie bekommen das Heft im Handel oder online im ZEIT Shop.

    Alle Folgen von "Wie war das noch mal?" hören Sie hier. Die Redaktion erreichen Sie per Mail unter zeitgeschichte@zeit.de.

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    58 分
  • Er fährt und fährt und fährt – Die Geschichte des VW Käfer
    2023/08/26

    1954 wird Deutschland Fußballweltmeister, ein Jahr später läuft Käfer Nummer eine Million vom Band. "Wir sind wieder wer!" ist das Gefühl der Zeit. Die Bundesrepublik ist im Wirtschaftswunder angekommen und das kugelige Gefährt aus Wolfsburg steht für diese Jahre wie nichts anderes. Nur in den Rückspiegel, zu den Anfängen des Käfers, blickt man in den Fünfzigern nicht so gern.

    In der neuen Podcastfolge von Wie war das nochmal? unternehmen wir einen weiten Ausflug mit dem Käfer in die Vergangenheit und begeben uns auf eine Zeitreise zu seinen verschiedenen Geburtstagen, etwa in die Zeit des Nationalsozialismus in den Dreißigerjahren, als Ferdinand Porsche den Auftrag erhielt, einen Wagen für die Massen zu entwerfen.

    Im Automuseum Prototyp in der Hamburger Hafencity besichtigen wir einen der ersten Käfer aus dem Jahr 1939. Wir befragen den ehemaligen Feuilletonchef der ZEIT, Jens Jessen, nach der kulturgeschichtlichen Bedeutung dieses Autos – und wir erkennen bei all dem, dass der Käfer noch immer mitten unter uns ist.

    Mehr zum Thema lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum Testen bestellen.

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    Quellen und weiterführende Links:

    • Kleiner Wagen, große Liebe (1948/49)
    • Aus eigener Kraft (1953/54)
    • Wochenschau-Beitrag: "Als der Käfer laufen lernte"
    • Käfer-Chronik von Bernd Wiersch (2005 im DeliusKlasing Verlag erschienen)

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    1 時間 4 分
  • Die Überlebende
    2023/07/01

    Am 19. September 1941 marschiert die Wehrmacht in Kiew ein, kaum zehn Tage später, am 28. September, tauchen Plakate in der Stadt auf, mit denen die jüdische Bevölkerung aufgefordert wird, zu einer Sammelstelle zu kommen. Gerüchte von einer Evakuierung machen die Runde. Doch die jüdischen Männer, Frauen und Kinder werden nicht weggebracht – sondern in der Schlucht von Babyn Jar ermordet. Es ist das größte Einzelmassaker im deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. 33.771 Menschen werden am 29. und 30. September 1941 in Babyn Jar von den Männern des Sonderkommandos 4a erschossen.

    Dina Pronitschewa ist Puppenspielerin an einem Theater, mit einem Russen verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Sie ist Jüdin und sie ist eine der wenigen Überlebenden des Massakers. In der neuen Folge von Wie war das noch mal? erzählen wir ihre Geschichte: Wie Dina Pronitschewa durch ihren bewundernswerten Mut die Erschießungen überlebt, wie sie in den folgenden Jahren den Deutschen mehrfach entkommt – und wie sie mehr als 25 Jahre nach dem Massaker im Land der Täter als Zeugin vor Gericht auftritt.

    Wir sprechen über den "Holocaust by bullets", das massenhafte Morden der Deutschen an den Erschießungsgruben im Osten, das den Vergasungen in den Vernichtungslagern vorausging und für das Babyn Jar stellvertretend steht. Wir fragen auch nach den Motiven der Täter, die das Mordprogramm der Nationalsozialisten auf grausam-effiziente Weise vollstreckten. Und nicht zuletzt sprechen wir auch darüber, warum diese Geschichte, die in der Ukraine spielt, in Deutschland so lange verdrängt wurde.

    Unser Heft über die Geschichte der Ukraine heißt "Die Ukraine, Russland und wir". Darin finden Sie mehr zum Thema, zum Beispiel ein Gespräch mit dem Germanisten Jurko Prochasko und der Historikerin Franziska Davies über die Gründe für die Unsichtbarkeit der Ukraine in Deutschland.

    Hier können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum Testen bestellen. Sie bekommen das Heft im Handel oder online im ZEIT-Shop.

    Die Redaktion erreichen Sie per Mail unter zeitgeschichte@zeit.de.

    Unsere Leserumfrage finden Sie unter dem Link www.zeit.de/geschichte-umfrage. Wie gefällt Ihnen Zeit Geschichte und unser Podcast, und was können wir verbessern?

    Weitere Links zur Folge:

    • Zwei der Originaltöne finden Sie online bei Babyn Jar. Context.
    • Dina Pronitschewas Aussage
    • Boris Drachenfels Aussage
    • Otto Ohlendorfs Aussage im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess hat das Robert H. Jackson Center auszugsweise zur Verfügung gestellt.
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    56 分
  • Kosaken – die ersten Ukrainer?
    2023/05/27

    Mitten im Fluss Dnipro, auf einer Flussinsel, errichten Kosaken um die Mitte des 16. Jahrhunderts eine Festung: Man kennt sie bald unter dem Namen "Saporoger Sitsch", was in etwa "Festung hinter den Stromschnellen" bedeutet. Die Kosaken leben und jagen an der Peripherie der großen Mächte der Zeit – Polen-Litauen, Russland und das Osmanische Reich – und sind Gemeinschaften von Ausgestoßenen, Geflohenen und Abenteurern.

    Ähnliche Gruppen gibt es an vielen Strömen Osteuropas und Zentralasiens, doch nur die Kosaken vom Dnipro, auch die Saporoger Kosaken genannt, schwingen sich im 17. Jahrhundert zu Akteuren der europäischen Geschichte auf: Mit ihrem Hetman – dem Anführer – Bohdan Chmelnyzkyj an der Spitze proben sie 1648 den Aufstand gegen die Obrigkeit, von der sie sich besonders bedrängt und ausgebeutet fühlen: die Adelsrepublik Polen-Litauen. Die Saporoger gewinnen eine Schlacht nach der anderen und bald schließen sich auch ukrainische Bauern und die Stadtbewohner ihrer Rebellion an. Ein blutiger Aufstand bricht los, dem auch Zehntausende Polen und Juden zum Opfer fallen.

    In der neuen Folge des ZEIT-Geschichte-Podcasts Wie war das noch mal? begeben sich Judith Scholter, Markus Flohr und Laura Wallenfels auf die Spuren der Kosaken und ihres Mythos und fragen, wie bedeutsam der Aufstand der Saporoger Sitsch für das Entstehen der ukrainischen Nation war – und wie es kommt, dass die Kosaken sowohl ein Teil der ukrainischen als auch der russischen Erinnerungskultur sind. Wir sprechen mit dem schweizerisch-österreichischen Historiker Andreas Kappeler, der sich lange mit der Geschichte der Ukraine, Russlands und vor allem auch der Kosaken beschäftigt hat – und schließlich gibt es auch einen echten Kosakenchor zu hören.

    _Mehr zum Thema, zum Beispiel ein Gespräch mit Jurko Prochasko und Franziska Davies über den deutschen Blick auf die Ukraine sowie zwei kurze Essays von Andrij Portnow und Martin Schulze Wessel über die deutsch-ukrainischen Beziehungen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte.

    Unter diesem Link können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum Testen bestellen. Sie bekommen das Heft im Handel oder online im ZEIT-Shop.

    Alle Folgen von Wie war das noch mal? hören Sie hier. Die Redaktion erreichen Sie per Mail unter zeitgeschichte@zeit.de._

    Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei Taras Kompanitschenko und dem Chorea Kozacka (Хорея Козацька), dessen Lieder man im eigenen YouTube-Kanal anschauen und nachhören kann oder auch auf Spotify, Apple Music und anderen Plattformen. Ein Dankeschön auch an Martin Dietze vom Deutsch-Ukrainischen Kulturverein für die freundliche Vermittlung. Viele der Bücher des Historikers Andreas Kappeler sind bei C. H. Beck erschienen, drei besonders empfehlenswerte Titel sind:

    • Ungleiche Brüder. Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 2022
    • Kleine Geschichte der Ukraine, München 2022
    • Die Kosaken. Geschichte und Legenden, München 2013
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    51 分
  • Im Geist der Wehrmacht? Wie vor 70 Jahren die Bundeswehr entstand (Teil 1)
    2025/10/25
    Am 20. Januar 1956 haben sich die ersten etwa 1000 Soldaten der neuen westdeutschen Streitkräfte in Andernach in Rheinland-Pfalz versammelt. Sie erwarten hohen Besuch, der Bundeskanzler hat sich angekündigt. Konrad Adenauer kann die Visite in Andernach als großen Erfolg verbuchen: Nur zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs darf die Bundesrepublik im Rahmen der Nato eigene Streitkräfte aufstellen. Das Besatzungsstatut ist aufgehoben worden und Westdeutschland mit wenigen Einschränkungen wieder souverän. "Soldaten", hebt Adenauer in seiner Ansprache an die noch namenlose Truppe an: "Sie stehen vor einer Aufgabe, die durch manche Schatten der Vergangenheit und Probleme der Gegenwart besonders schwierig ist. Das deutsche Volk erwartet von Ihnen, dass Sie in treuer Pflichterfüllung Ihre ganze Kraft einsetzen für das über allem stehende Ziel, in Gemeinschaft mit unseren Verbündeten den Frieden zu sichern." Den "Schatten der Vergangenheit", die über der Gründung der Bundeswehr liegen, spüren wir in diesem ersten Teil unserer Doppelfolge von "Wie war das noch mal" nach. Denn deutsche Soldaten nur wenige Jahre nach Kriegsende, das bedeutet zwangsläufig, dass man beim Aufbau der Streitkräfte auf ehemalige Angehörige der Wehrmacht angewiesen ist. Aber wie viel Wehrmacht genau steckt in der neuen Bundeswehr? Um diese Frage zu beantworten, lernen wir Hans Speidel und Adolf Heusinger kennen, zwei ehemalige Generäle Hitlers, die schon im Jahr 1950 bei ersten konspirativen Planspielen für eine bundesdeutsche Armee mitmischen und die bald Führungsposten in der neuen Bundeswehr bekleiden. Wir erzählen von der geheimen Schnez-Truppe, einer Schattenarmee ehemaliger Wehrmachtssoldaten, die gegen den Kommunismus kämpfen wollte, und davon, wie der Wehrmachtsveteran Wolf Graf von Baudissin ein neues Soldatenbild entwirft, das den Geist des Grundgesetzes atmet und die Bundeswehr bis heute prägt. Und wir beleuchten, wie beinahe alles anders gekommen wäre: Bevor die Bundeswehr gegründet wurde, verhandeln Adenauer und die Alliierten über eine europäische Armee. Der zweite Teil dieser Doppelfolge wird sich mit den großen Debatten nach der Gründung der Bundeswehr beschäftigen. Denn schon vor 70 Jahren stand die Bundesrepublik vor der Aufgabe, aus dem Stand Tausende neue Soldaten aufzustellen. Ob es dazu einer Wehrpflicht bedürfe, darüber haben sich schon in den Fünfzigerjahren die Geister geschieden. Der zweite Teil ist im Abobereich zu finden, wo Sie unsere Arbeit unterstützen können. Auch das aktuelle Heft von ZEIT Geschichte dreht sich um die Geschichte der Bundeswehr seit ihrer Gründung vor 70 Jahren und um die Fragen, die seit Putins zweitem Überfall auf die Ukraine wieder mit Wucht auf die Tagesordnung zurückgekehrt sind. Wir zeigen in der neuen Ausgabe, dass es in der Geschichte der Bundeswehr nicht nur eine, sondern viele Zeitenwenden gegeben hat. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde aus einer Truppe zur Landes- und Bündnisverteidigung eine weltweit operierende Einsatzarmee. Und zum ersten Mal seit 1945 starben nun auch wieder Soldaten im Gefecht, so wie der Hauptgefreite Sergej Motz, dessen Geschichte unser Heft erzählt. Unter www.zeit.de/geschichte-bundeswehr können Sie uns abonnieren. Das Heft über die Bundeswehr bekommen Sie dann als erste Ausgabe gratis. Alle Folgen des Podcasts hören Sie hier. Die Redaktion erreichen Sie per Mail unter zeitgeschichte@zeit.de Ab sofort sind Teile des Archivs von "ZEIT Geschichte" nur noch exklusiv mit einem Digitalabo der ZEIT zu hören – auf zeit.de, auf Apple Podcasts und auf Spotify. Ein kostenloses Probeabo können Sie hier abschließen. Zu unserem vergünstigen Podcastabo geht es hier. Wie Sie Ihr bestehendes Abo mit Spotify oder Apple Podcasts verbinden, lesen Sie hier. Hier können Sie eine aktuelle Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum Testen bestellen. Sie bekommen das Heft zum Bauernkrieg, aber auch viele andere, im Handel oder online im ZEIT Shop. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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    56 分