エピソード

  • #57 Thomas Strässle "Fluchtnovelle"
    2025/06/17
    Erfurt, 1965: Im »Haus der Roten Armee« lernen sich eine Studentin aus der DDR und ein Student aus der Schweiz kennen. Beide sind blutjung – sie 21, er 23. Sie verlieben sich ineinander und wollen ein gemeinsames Leben, doch trennt sie der Eiserne Vorhang. Dass er zu ihr in den Osten gehen könnte, kommt für beide nicht in Frage, und so suchen sie verzweifelt nach einem Weg für sie in den Westen. Als sie einsehen müssen, dass es legal nicht geht, schmieden sie einen genialen Plan und wollen das System von der Seite her angreifen, der es am wenigsten Aufmerksamkeit schenkt: Die DDR tut alles, um die Menschen an der Ausreise zu hindern, also versuchen sie es aus der entgegengesetzten Richtung, bei der Einreise. Die Route führt über Prag, sie bereiten alles minutiös vor, doch als der entscheidende Moment da ist, läuft nichts wie geplant … Thomas Strässle erzählt von der Macht der Liebe gegen die Übermacht der Systeme. Er erzählt eine wahre Geschichte, bei der einem regelmäßig der Atem stockt – die Geschichte zweier junger Menschen, die alles aufs Spiel setzen, die Geschichte seiner Eltern. Thomas Strässle, geboren 1972 in Baden, Schweiz, studierte Literaturwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft in Zürich, Cambridge und Paris. Parallel dazu ließ er sich zum Flötisten ausbilden. Heute ist er Leiter des transdisziplinären Y Instituts an der Hochschule der Künste Bern und Professor für Neuere deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Außerdem ist er Präsident der Max Frisch-Stiftung an der ETH Zürich. Moderation: Dr. Matthias John (Jena) Aufzeichnung einer Lesung in der Weimarer LiteraturEtage vom 12.06.2025
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  • #56 Katharina Hartwell
    2025/05/20
    Maren und Inga sind dreizehn, als sie über das Tennisspiel Freundinnen werden. Doch ist auch das keine echte Gemeinsamkeit, denn die Mädchen trennt ihre soziale Herkunft. »Große Lieben« verfolgt beider Leben von den 90er-Jahren bis in die Gegenwart – während die eine sich weiter in der Welt des Geldes bewegt, wird die andere Schriftstellerin. Mit Lakonie und viel Witz erzählt Katharina Hartwell davon, was es heißt, als Mädchen aufzuwachsen, über Identitätsfindung, patriarchale Strukturen und die schwierige Balance zwischen Selbstverwirklichung und Mutterschaft. »Katharina Hartwell erzählt mit herzzerreißender Komik und schonungslosem Scharfsinn. Ich wünschte, ich hätte dieses Buch als junge Frau lesen können. Es zählt schon jetzt zu meinen großen literarischen Lieben.«Isabelle Lehn Katharina Hartwell, 1984 geboren, studierte Anglistik und Amerikanistik sowie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie war u.a. Gewinnerin des MDR-Literaturpreises und Stipendiatin des Landes Hessen und des Freistaates Sachsen. 2013 war sie die Sylter Inselschreiberin. Ihr erster Roman »Das Fremde Meer« wurde begeistert aufgenommen und mit dem Hallertauer Debütpreis und dem Förderpreis für phantastische Literatur Seraph ausgezeichnet. 2015 erschien ihr Roman »Der Dieb in der Nacht«. Sie lebt in Berlin. Moderation: Stefan Petermann Aufzeichnung eines Veranstaltung vom 15.05.2025
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  • #55 Kathrin Groß-Striffler
    2025/04/15
    Kann man noch guten Gewissens Kinder bekommen? Ein Arzt hat sich von seiner Frau getrennt, weil diese ein Kind mit ihm haben wollte – seiner Meinung nach unverantwortlich in einer Welt, die durch den weit fortgeschrittenen Klimawandel dem Untergang geweiht ist. Der Protagonist befindet sich in einer quälenden inneren Abhängigkeit von seiner Mutter, die er erst im Laufe der Erzählung überwinden kann, indem er zu dem Kind in sich selbst findet und sich selbst erlaubt, Vater zu werden. Denn Kinder bringen Licht und Hoffnung sowie die Verpflichtung, ihnen den Weg ins Leben zu zeigen. In ihrem neuen Roman »Licht« geht Kathrin Groß-Striffler der Frage nach, was der infolge des Klimawandels drohende Niedergang alles Irdischen mit dem Erwachsenwerden eines Mannes zu tun hat, und stößt den Gedanken an, ob man in diese heutige Welt noch ein Kind setzen darf oder nicht. Kathrin Groß-Striffler, geboren 1955 in Würzburg, lebt in Jena und ist seit 1998 freie Schriftstellerin. Für ihre Prosa wurde sie mit dem Alfred-Döblin-Preis und dem Marburger Literaturpreis geehrt. 2022 erhielt sie das Walter-Dexel-Stipendium der Stadt Jena. Im Mitteldeutschen Verlag erschien zuletzt ihr Erzählungsband »Cleopatra & Fleischsalat« (2022). Moderation: André Schinkel
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  • #54 »Eva träumt nicht mehr«
    2025/03/18
    In Folge #54 unseres Studio Literatur präsentieren neun Thüringer Autorinnen und Autoren Texte, die im Kurs Kreatives Schreiben von Anke Engelmann entstanden und vor Kurzem in der Anthologie »Eva träumt nicht mehr« erschienen sind. Die Auswahl zeigt eindrucksvoll, dass zum kreativen Schreiben mehr gehört als Haiku und Elfchen. Da gibt es einen Drehstuhl namens Svindelik, einen tyrannischen Toilettenmann, zwei Kastanien als Shooting-Stars, einen Saugroboter oder eine mutige Frau im Schwimmbad. Die Geschichten und Gedichte sind kurzweilig und stecken voller Überraschungen. Erstausstrahlung: 18.03.2025, 22:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de
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  • #53 Gisela Kraft wiederentdeckt
    2025/02/18
    In Bibliotheken, Antiquariaten und auf Bücherflohmärkten sucht Magda Birkmann nach literarischen Schätzen, vor allem nach Schriften heute unbekannter Autorinnen. Solche möchte sie lesen, entdecken und Ihnen wieder eine Stimme geben. Paula Jänig fand die Lyrikbände Gisela Krafts im Bücherregal der Literarischen Gesellschaft. Einen Abend lang lesen beide Gedichte der Autorin und folgen ihrer bewegten Biografie. Gisela Kraft (* 28. Juni 1936 in Berlin; † 5. Januar 2010 in Bad Berka) war Schriftstellerin und literarische Übersetzerin aus dem Türkischen. Sie lebte von 1997 bis zu ihrem Tod in Weimar. Magda Birkmann ist Buchhändlerin in der Berliner Buchhandlung Ocelot und freiberufliche Literaturvermittlerin. Zusammen mit Nicole Seifert ist sie Herausgeberin der Reihe »rororo Entdeckungen« im Rowohlt Verlag, in der regelmäßig Romane von vergessenen Autorinnen des 20. Jahrhunderts erscheinen. 2024 war sie Mitglied der Jury für den Deutschen Buchpreis. Moderation: Paula Jänig Aufzeichnung einer Veranstaltung vom 28.11.24 in der Weimarer Literaturetage
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  • #52 Ines Geipel
    2025/01/23
    Der 9. November 1989. In Berlin fällt die Mauer. Es ist einer der glücklichsten Momente der deutschen Geschichte. Ines Geipel ist bereits im Sommer in den Westen geflüchtet und erlebt den Zeitriss, die Hoffnungen und Aufbrüche als Studentin in Darmstadt. 35 Jahre danach erinnert sie sich: Wie fühlte er sich an, dieser historische Moment des Glücks? Wie erzählen wir uns Ost und West und die Wiedervereinigung? Woher kommt all der Zorn, woher die Verleugnung, wenn es um den aktuellen Zustand des Landes geht? Mit großer Klarheit und Offenheit geht Ines Geipel in ihrem Buch »Fabelland« noch einmal zurück. Zurück in die politische Umbruchslandschaft nach 1989, in die eigene Familie, zurück in all die verstellten, besetzten Räume der Erinnerung, zurück zu den Verharmlosungen und Legenden, die die Gegenwart so vergiften. Ein fesselndes, nein, ein befreiendes Buch, das auf die Frage zuläuft: Können die Deutschen ihr Glück auch verspielen? Ines Geipel, geboren 1960, ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Moderation: Stefan Petermann Aufzeichnung einer Veranstaltung in der Weimarer LiteraturEtage vom 4. Dezember 2024
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  • #51 Fabian Saul
    2024/11/19
    Wovon spricht der Grund, auf dem wir gehen? In Fabian Sauls erstem, zutiefst menschlichem Roman geraten Gewissheiten ins Wanken: Ein Freund stirbt, eine Liebe zerbricht. In einer Welt, in der die Steine von der Vergangenheit sprechen, begegnet der Protagonist den eigenen Gefühlen in der Topografie. Alles weiß von der Vergänglichkeit – und weiß alles über ihn. In filmischen Szenen von poetischer Kraft stehen hier geteilte Zigaretten wie Bilder neben dem Sonnenlicht an einem Morgen in Nida, stehen die klaren Kanten von Jean Genets Grabstein neben einem Abbruchhaus in der Linienstraße, steht Nina Simones letztes Konzert neben den Liedern aus der Wand. Jede Erinnerung erzählt von der Möglichkeit einer anderen Zukunft: von Spuren des Widerstands gegen die Gewalt der einen, großen Erzählung. So entsteht mit jedem Moment, mit jedem neuen Bild etwas Zartes und Neues, das am Abgrund der Berührung nach einem Ort der Empathie und Solidarität sucht. Fabian Saul, 1986 geboren, ist Autor, Komponist und Chefredakteur des vielfach ausgezeichneten Magazins »Flaneur«. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet er als Komponist und Songwriter. Seine Arbeit wurde u. a. mit der Alfred-Döblin-Medaille, dem Stipendium der Roger-Willemsen-Stiftung und dem Harald-Gerlach-Stipendium ausgezeichnet. Moderation: Stefan Petermann
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    59 分
  • #50 Josephine Baker, Valeska Geert & Co. Literarische Collage
    2024/10/15
    „Wir hatten das interessanteste Publikum von ganz Berlin“. Josephine Baker, Valeska Geert & Co. Eine literarische Collage mit Katjusha Kozubek (Rezitation) und Ulrike Müller (Moderation) Mitschnitt einer Veranstaltung vom 26. Juni 2024 im Künstlergarten des Haus der Weimarer Republik.
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    1 時間 15 分