In dieser Folge von Klettern – einfach festhalten geht es um ein oft unterschätztes Thema: die richtige Atmung beim Klettern und Bouldern. Viele Klettererinnen und Bouldererinnen glauben, dass tiefes Einatmen und viel Luft im Brustkorb automatisch zu mehr Kraft und Ausdauer führt. Doch stimmt das wirklich? In dieser Episode erfährst du, warum die Atmung beim Klettern viel mehr ist als nur Sauerstoffaufnahme, wie du deinen Körper über die Atmung entspannen kannst – und warum ein kontrollierter Atemfluss den Unterschied zwischen einem Sturz und dem erfolgreichen Durchstieg machen kann.
Wir räumen mit dem Irrtum auf, dass zu wenig Sauerstoff in den Muskeln für das „Zulaufen“ der Unterarme verantwortlich ist. Du lernst, warum die Muskeln beim Klettern in Wahrheit deshalb übersäuern, weil sie kurzfristig auf anaerobe Energiebereitstellung umschalten müssen – und was das für deine Atmung bedeutet. Außerdem spreche ich darüber, warum es beim Klettern nicht darum geht, mehr Sauerstoff einzuatmen, sondern überschüssiges CO2 effizient abzuatmen, um das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper stabil zu halten. Zu hoher oder zu niedriger CO2-Gehalt kann nicht nur deine Leistung mindern, sondern auch zu Symptomen wie Herzrasen, Schwindel oder Krämpfen führen.
Du erfährst, wie deine Atmung direkten Einfluss auf dein vegetatives Nervensystem hat – und damit auf Anspannung oder Entspannung. Ich erkläre, warum längeres Ausatmen den Parasympathikus aktiviert und so für Ruhe, einen klaren Kopf und weniger schwitzige Hände sorgt. Gerade beim Lead-Klettern und in stressigen Situationen kann eine ruhige, bewusste Atmung den Unterschied machen, ob du die Schlüsselstelle meisterst oder scheiterst.
Natürlich geht es auch um die Corepower durch Atmung: Wie kannst du mit kontrolliertem Ausatmen Körperspannung aufbauen, ohne dein Nervensystem unnötig in Alarmbereitschaft zu versetzen? Was können wir uns von Klettergrößen wie Chris Sharma und Adam Ondra abschauen, die bei harten Zügen hörbar ausatmen oder sogar schreien? Ich gebe dir Tipps, wie du bei schweren Zügen oder Bouldern durch gebremstes Ausatmen und bewusste Atemführung maximale Stabilität erzielst.
Praktische Tipps aus dieser Folge:
Atme beim Klettern möglichst durch die Nase – das hilft, die Atmung ruhig und tief zu halten.
Vermeide hektisches, flaches Atmen: Es führt schnell zu einem CO2-Mangel und schwächt deine Leistungsfähigkeit.
Halte nicht unnötig die Luft an – kontrolliertes Ausatmen (auch in Form eines kurzen Schreis) gibt dir Stabilität.
Nutze bewusst längeres Ausatmen, um dich zu beruhigen und den Überblick zu behalten.
Hör rein und lerne, wie du mit der richtigen Atmung Pump vermeidest, deine Kletterleistung verbesserst und dabei gelassener bleibst – egal ob am Fels oder in der Halle!
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00:00:00 Intro
00:01:13 Anekdote & eigene Erfahrung
00:03:52 Irrtümer der Sauerstoffversorgung
00:10:44 Auswirkung auf unsere Leistung
00:14:29 Ruhige Atmung nicht immer die Lösung
00:14:50 Core-Power & Schreien
00:18:00 Tipps für die Wand
00:19:50 Outro