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Der sechzehn Jahre alte Teenager Lola van Black und ihre sechs Jahre jüngere Schwester Emilia verlieren durch einen Amoklauf ihre Eltern. Sie werden zunächst in einem Amsterdamer Waisenhaus aufgenommen. Doch als Lola siebzehn wird, darf sie mit ihrer Schwester unter Auflagen ins elterliche Haus zurück, welches die beiden nun geerbt haben. Emilia wird für Lola in der nächsten Zeit der einzige Grund, nicht den Verstand zu verlieren. Als Emilia schließlich an ihrem achtzehnten Geburtstag von einer Gruppe Männer getötet wird, gerät Lolas Leben erneut ins Wanken.

Gedämmtes Licht brannte in der kupferfarbenen Lampe neben der Tür. Sonst war es dunkel. Der fensterlose Raum war leer. Selten war es in den letzten Wochen, so friedlich in Recklinghausen, wie in dieser Nacht. Das kleine, mit Folie ausgekleidete Zimmer, war gespenstig still. Nichts war zu hören. Und doch ... stumme Schreie erfüllten den Raum. Angst und Verzweiflung. Schmerz, Wut und Tod. Und Liebe. Tiefe, bedingungslose Liebe.

Ich war kein unschuldiges Mädchen. Meine Unschuld war mir schon vor langer Zeit unfreiwillig genommen worden. Vielmehr war ich das, was die Gesellschaft in mir sah: eine Schlampe. Ich war ein Sündenmädchen durch und durch. Wie Rotkäppchen: Vom Wege abgekommen, ließ ich mich mit lüsternen Wölfen ein. Der damals achtunddreißigjährige Henri war einer davon. Er gierte nach Frischfleisch und zahlte gut dafür. Vor seiner Kamera posierte ich nackt und verkaufte meine Freundinnen wie Ware an ihn. Je jünger sie waren, desto höher fiel meine Prämie aus.

In der Titelgeschichte ist ein ganzes Dorf den Mordgelüsten eines Geistes ausgesetzt, ein Entkommen ist unmöglich. In weiteren Geschichten lesen Sie von einem sprechenden Schatten, von einem Clown, der Luftballons verschenkt, auf denen man lesen kann: Sei lustig oder stirb. Dann verschwindet mal ein ganzes Dorf, ein gutmütiger Mensch rastet aus, und auf einem Stoppelfeld machen Sie Bekanntschaft mit dem blanken Horror. Oft enden die Geschichten nicht so, wie man vermuten könnte; der Autor versteht es , seine Leser zu überraschen.