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Oster-Edition oder warum eine Kuh vier Mägen hat – Astrologische Gedanken zum Stier
Herzlich willkommen zur Oster-Edition meines Podcasts – und zur Geburtstagsfolge, denn der 20. April ist mein Wiegenfest. Was liegt da näher, als meinem Sonnenzeichen Stier eine ganze Folge zu widmen?
Der Stier ist das zweite Zeichen im Tierkreis – und in vielerlei Hinsicht eine Reaktion auf den ungestümen Widder. Während dieser mit vollem Elan voranprescht, zieht es der Stier vor, innezuhalten. Ruhig, gemächlich, sinnlich, traditionsbewusst und auf Erhalt ausgerichtet, möchte er vor allem eines: in Frieden gelassen werden.
Eine Kuh hat vier Mägen und nimmt sich viel Zeit für das Wiederkäuen – ein schönes Sinnbild für die Art, wie der Stier Eindrücke verarbeitet: langsam, gründlich und nachhaltig. Er hängt an Vertrautem, liebt Wiederholungen, die andere langweilen, und erfreut sich an Gewissheiten. Eindrücke, Beziehungen und Orte brennen sich tief in seine Erinnerung ein – nicht oberflächlich, sondern körperlich, sinnlich, dauerhaft.
Der Stier möchte besitzen – und behalten. Nicht aus Gier, sondern aus einem tiefen Bedürfnis nach Sicherheit. Dahinter steht eine Angst vor Verlust, die ihn zögern lässt, sich zu verändern. Manchmal wehrt er sich hartnäckig gegen Wandel, gegen das Loslassen. Normalerweise sanft wie Ferdinand, der unter einem Baum sitzt und an einer Butterblume schnuppert, kann er zum wilden Stier werden, wenn man ihn drängt oder ihm etwas Liebgewonnenes nimmt.
Ich erinnere mich an eine Szene aus meiner Kindheit: Meine Mutter warf einen leeren MonCheri-Karton weg, den sie für Müll hielt. Was sie nicht wusste – ich hing an diesem Karton. Mein Ausbruch war heftig und unverständlich für alle. Aber so funktioniert der Stier: er identifiziert sich mit dem, was er besitzt, berührt, riecht, schmeckt. Und er hängt an Erinnerungen.
In Fritz Riemanns psychologischem Klassiker Grundformen der Angst wird der zwanghafte Persönlichkeitstyp beschrieben – als jemand, der Struktur, Verlässlichkeit, Ordnung braucht. Genau dieser Typ ist astrologisch dem Erdelement zugeordnet – dem Element des Stiers. Ihm gegenüber steht im Achsenkreuz der histrionische Typ: feurig, reizoffen, stets auf der Suche nach dem Neuen. Ein Bild für den Widder.
Ich bin ein Mischwesen aus beiden Polen. Mein innerer Widder will am liebsten alles gleichzeitig und sofort. Mein innerer Stier hingegen sortiert, wägt ab, sagt Nein zu acht von zehn Ideen – und sorgt damit dafür, dass überhaupt etwas Substanzielles entsteht. Ein innerer Dauerkonflikt zwischen Enthusiasmus und Realitätssinn, zwischen Neuanfang und Beharrung.
Einer meiner liebsten Stiere ist Salvador Dalí. Neben der Sonne hatte er auch Merkur, Venus und Mars im Stier. Seine Bilder – oft verankert in Kindheitserinnerungen und Landschaften seiner Heimat – sind durchdrungen von stierischer Symbolik: konkret, körperlich, sinnlich, und doch streng komponiert. Denn seine Stier-Planeten standen im Quadrat zu Saturn. Gleichzeitig war Dalí ein hochsensibler Krebs-Aszendent – was ihn zusätzlich verletzlich, kindlich, ja fast durchlässig machte.
In dieser Folge geht es um Erinnerung, Besitz, das Bedürfnis nach Konstanz – und um die Reibung, die entsteht, wenn das Leben Veränderung verlangt. Der Stier bewahrt, aber er muss lernen, dass wahres Bewahren nicht immer am Festhalten hängt.
Ich lade dich ein, mit mir in diese stierische Tiefe einzutauchen: über persönliche Geschichten, psychologische Typenlehre und astrologische Symbolik. Vielleicht entdeckst du in deinem eigenen Horoskop einen inneren Wiederkäuer – oder einfach die stille Freude an Dingen, die bleiben dürfen.
Viel Freude bei dieser besonderen Folge von Astromanie – schön, dass du dabei bist.