エピソード

  • Folge #4.4 Risse. Angelika Klüssendorf im Gespräch mit Matthias Schmidt
    2024/10/12

    „Das Mädchen“, „April“, „Jahre später“ – in ihrer gefeierten Romantrilogie zeichnet Angelika Klüssendorf die Geschichte eines Mädchens nach, das sich von ihrer Herkunft zu befreien sucht. Nun erzählt Klüssendorf die Vorgeschichte zum Roman-Zyklus neu. In zehn Geschichten entfaltet die Autorin ein Kinderleben zwischen Übergriffen und Teilnahmslosigkeit in der DDR der 60er und 70er Jahre. Nach dem Tod der geliebten Großmutter ringt das Mädchen darum, seine Eltern auszuhalten und die Schwester zu beschützen. Nur die Literatur bietet Auswege, das Heranwachsen wird zur intellektuellen Selbstermächtigung. Was wurde bisher nicht erzählt? Und wie wahrhaftig kann man schreiben, wenn es um die eigene Geschichte geht?

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    1 時間 24 分
  • Folge #4.3 Ein Abend für Wolfgang Herrndorf. Tobias Rüther und Robert Koall im Gespräch mit Marc Reichwein.
    2024/10/05

    Wolfgang Herrndorf gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern seiner Generation. Mit seinem Roman „Tschick“ hat er weltweit Herzen erobert, sein früher Tod – die Tumordiagnose, die Entscheidung, sich das Leben zu nehmen – bewegt bis heute viele Menschen. Nun, zehn Jahre später, legt Tobias Rüther mit „Herrndorf“ (Rowohlt Berlin) die erste Biografie vor. In der naTo spricht er mit dem Dramaturgen Robert Koall, der „Tschick“ als erster auf die Bühne gebracht und eng mit Herrndorf zusammengearbeitet hat.
    Basierend auf zahlreichen unveröffentlichten Dokumenten und Gesprächen mit Familie, Freunden und Weggefährten beleuchtet Rüther alle Facetten Herrndorfs, auch die bisher weniger bekannten: Er zeigt den Künstler, der Astrophysik und niederländische Malerei liebte, Fußball, Nabokov und Stendhal, den Akribiker, Romantiker und Internetbewohner, den hochbegabten Maler und „Titanic“-Illustrator. So entsteht das ebenso faszinierende wie bewegende Porträt eines außergewöhnlichen Menschen, der trotz der kurzen Zeit, die ihm blieb, ein großes Werk schuf – und bis zuletzt sein Leben selbst bestimmte.

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    1 時間 28 分
  • Folge #4.2 Links ist nicht woke: Susan Neiman im Gespräch mit Ulrich Gutmair
    2024/09/28

    Seit sie denken kann, ist Susan Neiman erklärte Linke. Doch seit wann ist die Linke woke? In ihrer von Leidenschaft und Witz befeuerten Streitschrift „Links ist nicht woke“ (Hanser Berlin) untersucht sie, wie zeitgenössische Stimmen, die sich als links bezeichnen, ausgerechnet die Überzeugungen aufgegeben haben, die für den linken Standpunkt entscheidend sind: ein Bekenntnis zum Universalismus, der Glaube an die Möglichkeit des Fortschritts und die klare Unterscheidung zwischen Macht und Gerechtigkeit. Als Philosophin überprüft sie dabei die identitätspolitische Kritik an der Aufklärung als rassistisch, kolonialistisch, eurozentristisch und stellt fest: Die heutige Linke beraubt sich selbst der Konzepte, die für den Widerstand gegen den weltweiten Rechtsruck dringend gebraucht werden.

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    1 時間 23 分
  • Folge #4.1 Lyrikhotel Eins: Michael Lentz & Dagmara Kraus
    2024/09/21

    Wenn sich Dagmara Kraus und Michael Lentz begegnen, treffen zwei mit einer unbändigen Lust auf Sprache in ihrer Materialität aufeinander – Gomringer, Rühm, Jandl oder Pastior grüßen aus dem Maschinenraum der Poesie. Dagmara Kraus treibt mit ihren sprachalchemistischen Prozeduren eine ganz eigene, mehrstimmige Kunstsprache hervor: In ihren Gedichten lassen sich polnische, deutsche, französische oder englische Einsprengsel genauso entdecken wie Wortfunde aus dem Barock, aber auch aus Comics oder Zeichentrickserien. In den Gedichten von Michael Lentz geht es buchstäblich um alles – von A bis Z, von der Kindheit bis zum Tod. In immer neuen Anläufen geben sich Lentz’ Texte der schöpferischen, lebendigen Kraft der Sprache hin und ziehen dabei vom Gebet bis zum Anagramm alle Register. Das hat etwas Barockes und Romantisches und kühl Modernes – und zielt doch immer aufs Ganze unserer Existenz.

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    1 時間 16 分
  • Folge #3.6 Plot ist Petersilie! Kriminaldauerdienst mit Sybille Ruge und Friedrich Ani
    2023/10/21

    In Sybille Ruges erstaunlichen Krimi-Debüt „Davenport 160 x 90“ (Suhrkamp) bleibt kaum ein Satz ohne Pointe – egal, ob es um Kunst, fiese Geschäfte oder um die Existenz als solches geht. Ihre Protagonistin Sonja Slanski, Inkasso-Unternehmerin im Luxus-Segment, passionierte Boxerin und bekennende Vollwaise, erscheint uns wie eine legitime Tochter von Jakob Arjouni und Jörg Fauser. In „Bullauge“ (Suhrkamp) erzählt Friedrich Ani die Geschichte zweier Abgehängter, die sich zusammenraufen, um eine Katastrophe zu verhindern: Ein nach dem Verlust eines Auges vom Dienst freigestellter Polizist und die ausstiegswillige Mitläuferin einer rechtspopulistischen Partei, die von Attentatsplänen ihrer Führungsebene erfährt. Ein klassischer Noir vom Meister der Zwischentöne. Mit Thomas Wörtche sprechen Ruge und Ani unter anderem darüber, warum ihre Bücher ohne das Label ‚Krimi‘

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    1 時間 18 分
  • Folge #3.5 Helmut Lethen „Über die Faszination des Bösen“, moderiert von Jörg Magenau
    2023/10/14

    Helmut Lethen zählt zu den Mitbegründern der Kulturwissenschaft in Deutschland. Werke wie die „Verhaltenslehren der Kälte“ – gerade mit einem langen Nachwort neu aufgelegt – haben eine ganze Intellektuellengeneration geprägt und erhalten in Zeiten, wo der Habitus der Kälte wieder zur Ressource wird, eine ungeahnte Aktualität. Sein neues Buch „Der Sommer des Großinquisitors. Über die Faszination des Bösen“ (Rowohlt Berlin) ist ein meisterhafter Essay über Macht und Moral – und ein aufregender Ritt durch die Literatur, Philosophie und Geschichte des 20. Jahrhunderts.

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    1 時間 23 分
  • Folge #3.4 Kasala für meinen Kaku. Fiston Mwanza Mujila und Patrick Dunst in Concert
    2023/10/07

    Fiston Mwanza Mujila gehört zu den eigensinnigsten Stimmen der jungen österreichischen Gegenwartsliteratur: er ist einer, der im Vortrag seiner Texte alle Instrumente einer Jazz-Band aus sich heraus zu holen vermag. In seinem neuen Gedichtband „Kasala für meinen Kaku“ (Ritter Verlag) kreiert Fiston Mwanza Mujila eine mitreißende Dichterrede, deren kolossale Übertreibung jegliches Pathos implodieren lässt, deren bunte Klanggestalt und furiose Rhythmen ein poetisches Gegenfeuer zum falschen Bestehenden zünden. Auf kongeniale Weise umspielt, verstärkt und erweitert der Jazz-Saxophonist Patrick Dunst improvisierend die Gedichte, transformiert sie zu einem exzeptionellen sprachmusikalischen Ereignis.

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    32 分
  • Folge #3.3 Dann sind wir Helden. Popmusik und Politik. Joachim Hentschel im Gespräch mit Marion Brasch
    2023/09/30

    Welche Rolle spielte der Rock’n’Roll im Kalten Krieg? Welche Botschaften schmuggelten die Songs von Ost nach West und zurück? Welche Rolle spielten die Stasi, die DDR-Künstleragentur, die Jugendorganisation FDJ, bundesdeutsche Plattenfirmen und Impresarios? Brachte die Popmusik am Ende die Mauer zu Fall? Der Musikjournalist Joachim Hentschel hat mit „Dann sind wir Helden“ (Rowohlt) ein Buch über den Sound einer Zeitenwende und die politische Dimension von Pop-Musik im deutsch-deutschen Verhältnis geschrieben – präzise recherchiert, geschmackssicher und empathisch.

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    1 時間 24 分