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Die Banalisierung des Gehorsams – Warum wir töten, obwohl wir denken können

Die Banalisierung des Gehorsams – Warum wir töten, obwohl wir denken können

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このコンテンツについて

In der siebten Folge des gesellschaftskritischen Podcasts „Störfrequenz“ begibt sich Holger Elias auf eine eindringliche Erkundung eines Phänomens, das im Schatten unserer Selbstbilder gedeiht – dem modernen Gehorsam. Nicht jener, der in martialischen Befehlen oder dröhnenden Parolen daherkommt, sondern dem leisen, organisierten, funktionalen Gehorsam. Der Gehorsam, der nicht als Befehl erkannt wird – und gerade deshalb so wirksam ist.

Diese Episode ist keine historische Rückblende, sondern eine sezierende Analyse der Gegenwart. Ausgangspunkt ist die berühmte These Hannah Arendts über die „Banalität des Bösen“ – entwickelt im Prozess gegen Adolf Eichmann –, die hier nicht als museale Mahnung, sondern als beunruhigend aktuelles Diagnoseinstrument gelesen wird. Elias entwirft eine kritische Kartografie des alltäglichen Gehorchens: in Laboren, in Amtsstuben, auf Schulhöfen und in Konzernzentralen. Und er fragt: Wie viel von Eichmann steckt im Callcenter-Mitarbeiter, der die Mahnsperre nicht aufheben kann, weil „das System“ es nicht vorsieht? Was verbindet die Bürokratin, die einen Abschiebungsbescheid unterschreibt, mit dem Versuchsleiter, der freundlich zum Käfermord auffordert?

Im Zentrum der Folge steht das sogenannte „Object Destruction Paradigm“ (Götz, Mitschke & Eder, 2023) – ein psychologisches Experiment, bei dem Proband:innen dazu aufgefordert werden, einen lebendigen Käfer vermeintlich zu schreddern. Das Ergebnis ist ebenso klar wie erschütternd: 96 Prozent gehorchen, wenn die Anweisung als Befehl formuliert wird. Die Gewalt beginnt hier nicht mit einem Schrei, sondern mit einem neutralen Satz. Nicht die Aggression, sondern die Formalität ist das Einfallstor der Grausamkeit.

Der Podcast entfaltet diese Erkenntnis in sechs eindrucksvoll komponierten Essays, die die verschiedenen Gesichter des Gehorsams ausleuchten:

„Befehle ohne Ausrufezeichen“ analysiert die neue, weichgespülte Sprache der Macht.
„Ein Käfer stirbt leise“ fragt, was es über unsere Gesellschaft aussagt, wenn Gewalt durch höfliche Aufforderung legitimiert wird.
„Der Mensch als Funktionsstelle“ beschreibt die Bürokratie als Matrix moderner Gewalt – effizient, gesetzeskonform, aber entmenschlichend.
„Die Dressur der Demokratie“ zieht die Linie vom Gehorsam des Einzelnen zum Systemzwang einer marktkonformen Gesellschaft.
„Ausbruch aus der Folgsamkeit“ zeigt, dass Widerstand kein Spektakel sein muss, sondern mit einem schlichten „Nein“ beginnt.
– Und der Epilog verdichtet all dies zur These: Gehorsam ist keine Tugend. Sondern ein Risiko.

Elias gelingt es, analytische Schärfe mit moralischem Ernst und sprachlicher Eleganz zu verbinden. Die Folge ist durchzogen von pointierten Zitaten – Tucholsky, Arendt, Mühsam, Fraser, Luhmann – und verzichtet doch nie auf den Blick für die alltägliche Lebensrealität. Der Hörer begegnet hier keiner didaktischen Belehrung, sondern einer Einladung zum Denken, Zweifeln, Innehalten. Was „Störfrequenz“ in dieser Episode bietet, ist nicht nur Aufklärung, sondern auch ein Impuls zur Selbstreflexion: Wo bin ich Teil des Problems? Und wie könnte ich Teil einer anderen Praxis werden?

Diese Folge ist relevant für all jene, die sich mit Macht, Moral, Verwaltung und Demokratie kritisch auseinandersetzen wollen – ob als Sozialwissenschaftler:in, als Aktivist:in, als politisch wacher Mensch. Sie eignet sich gleichermaßen als diskussionsauslösender Beitrag in Bildungszusammenhängen wie als essayistische Meditation für das eigene Nachdenken.

Ein Hörerlebnis für Unbequeme. Und für alle, die es werden wollen.

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