エピソード

  • Schreibend denken – die freimaurerische Zeichnung
    2025/09/11
    In der vierzigsten Folge "Aus der Bauhütte" stellen Antje und Barbara ein Kernstück jeder freimaurerischen Arbeit vor, die Zeichnung. In Anlehnung an die Tradition der Dombauhandwerker bei ihren Treffen Konstruktionszeichnungen auszutauschen und zu besprechen, gehört zu einer freimaurerischen Arbeit ein kurzer Vortrag, in dem eine Schwester einen Auszug ihrer Gedankenwelt vorstellt, der zum Weiterdenken anregt und sich mit Fragen des Lebens und der Freimaurerei beschäftigt. Schreiben trägt zur Ordnung und Analyse von Wissen bei, ist auch heute noch Mittel zur Erkenntnis, ganz in der Nachfolge der von Aristoteles begründeten wissenschaftlichen Methodik. Spätestens seit der Zeit der Aufklärung ist Schreiben auch ein Mittel zur Selbstreflexion und Selbstbildung. Für Frauen war und ist Schreiben darüber hinaus auch immer ein emanzipatorischer Akt und das Schreiben einer freimaurerischen Zeichnung somit eine Möglichkeit, die eigene Stimme zu finden und zu trainieren. In der Kognitionswissenschaft ist Schreiben ein zentrales Denkmuster, da beim Schreiben Gedächtnislandkarten aktiviert, gespeichertes Wissen verknüpft und neue Gedankenwege gebahnt werden. So ist Schreiben ein schöpferischer Akt, der zur persönlichen Weiterentwicklung und Bildung beiträgt. Diese Zeichnungen, in den Logen vorgetragen und durch ergänzende Beiträge der Schwestern bereichert, sind ein Impuls zum Weiterdenken und so entsteht reflexiv ein Wissenszuwachs in der gesamten Gruppe. Die Verschriftlichung und damit die Möglichkeit später auf die Skripte zurückzugreifen, bewahrt die Gedanken der Schwestern und trägt zur Erweiterung des kollektiven Wissen über Freimaurerei bei.
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    25 分
  • Veränderung, das freimaurerische Paradoxon
    2025/08/08
    Wechsel, Umwandlung, Neugestaltung - Berichtigung, Innovation und Übergang sind nur einige Worte, mit denen der Begriff Veränderung umschrieben werden kann. Veränderung erscheint erst einmal neutral, die Synonyme zeigen aber, dass im Aussprechen oder Hören bereits ein hohes Potential für mögliche Bewertungen liegt. So facettenreich der Begriff auch sein mag, er begegnet uns immer wieder in der Freimaurerei. Sei es ursprünglich in der maurerischen Tradition, wo der Steinmetz mit seinen Werkzeugen den Stein so bearbeitet, verändert, dass er einen Platz im Kathedralenbau finden kann oder heute, im übertragenen Sinne, dass wir mit unseren Werkzeugen des Verstandes ein Thema so bearbeiten, dass darauf Zukunft gebaut werden kann. Was heißt das konkret? Freimaurerin sein bedeutet, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein, nicht auf Altem unreflektiert zu beharren und Innovation, Veränderung nicht nur zuzulassen, sondern zu begrüßen. In dem freimaurerischen Erkenne dich selbst ist der nächste Schritt hin zum Gewünschten ja bereits angelegt, denn das Erkennen des Ist-Zustands ist kein Selbstzweck, sondern der Startpunkt der gewünschten Veränderung zu dem, was wir selbst als richtig und wichtig erkannt haben. Dieser Wunsch nach Veränderung wird in dem Ausspruch Werde die, die du bist deutlich auf den Punkt gebracht. Freimaurerisch Denken endet aber nicht bei der eigenen Veränderung, sondern nimmt auch die Veränderung der Gesellschaft hin zu einem friedlichen, demokratischen, gleichberechtigten Miteinander in den Blick und entwickelt Strategien, wie Geschwisterlichkeit als Leitmotiv unseres Handelns umgesetzt werden kann. Die Entwicklung einer schöpferischen Haltung, mit der die Gestaltung des eigenen Umfeldes möglich wird, ist in der Loge Auftrag und Herausforderung zugleich.
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    22 分
  • Das Gute braucht mehr Aufmerksamkeit
    2025/07/11
    "Nutze die Kraft der positiven Gedanken", "entwickle ein positives Mindset" und ähnliche Sprüche schallen uns vielfach in sozialen Medien, in firmeninternen Resilienztrainings und Gesundheitsportalen entgegen. Doch was ist dran an derartigen Heilsversprechen und lohnt sich eine Perspektivverschiebung oder machen wir uns hier nur eine heile Welt, während die Realität ganz anders aussieht? In der aktuellen Folge Aus der Bauhütte schauen sich Antje und Barbara dazu wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Medizin an und diskutieren, in wieweit sich diese Erkenntnisse auf unser alltägliches Leben übertragen lassen. Medial werden wir in der Regel vor allem mit negativen Nachrichten gefüttert, selten wird über positive Entwicklungen ausführlich berichtet. Dadurch liegt der Fokus unserer Aufmerksamkeit eher bei negativen Entwicklungen und das Gute hat es schwer, von uns wahrgenommen zu werden. In der Freimaurerei möchten wir mit dem Streben nach dem Guten, Wahren und Schönen zu dieser antrainierten Haltung einen klaren Kontrapunkt setzen und in der Gemeinschaft Erfahrungsräume schaffen, die einen Perspektivwechsel zu den medial transportierten und allzu oft destruktiven Narrativen unserer Zeit ermöglichen. Das heißt nicht, dass die Augen vor katastrophalen Entwicklungen verschlossen werden, sondern, dass sehr bewusst die eigenen Möglichkeiten analysiert und danach gehandelt wird. Mit dem Fokus auf den eigenen Möglichkeiten und den Möglichkeiten als Gruppe, können neue Projekte angestoßen und der circle of influence möglicherweise erweitert werden. Indem wir uns mit zahlreichen Facetten von Realität auseinandersetzen, schulen wir unseren Blick auf Vielfältigkeit, stellen uns den gesellschaftlichen Herausforderungen und sind bestrebt, aktiv an Lösungen für diese Herausforderungen mitzuarbeiten.
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    18 分
  • Freimaurerei - wandeln zwischen Polaritäten
    2025/06/13
    Hell – Dunkel, Geist – Materie, Himmel und Erde, das sind Gegensatzpaare, die uns nicht nur in der Freimaurerei häufig begegnen. Unser Leben ist geprägt von Gegensätzen, die Polaritäten oder Dualitäten darstellen. Schon sehr früh, wahrscheinlich bereits im alten Ägypten, begannen Theoretiker mit einem antagonistischen Blick Lebenswelt und Beziehungen zu kategorisieren, häufig verknüpft mit einer Bewertung. Das ist in nicht-europäischen Kulturen durchaus andern, so ist zum Beispiel in der chinesischen Philosophie das Ying und Yang, das Eine ohne das Andere, nicht zu denken und in ihm immer auch enthalten. Nun leben wir in einer Zeit, in der unserer Lebenswirklichkeit sehr schnell Entscheidungen von uns erwartet und es einen Druck zur Vereinfachung hin zu einer binären Reduktion gibt. Oft erscheint uns die Welt als eine ständige antagonistischen Auseinandersetzung. Wie kann uns nun aber trotz dieser teilweise auch codierten Konfliktanschärfung ein gedeihliches Miteinander weiterhin gelingen? Wie können wir als Freimaurerinnen zwischen diesen Polaritäten wandeln und zu einer Synthese menschlicher Bedürfnisse beitragen? In dieser Folge Aus der Bauhütte diskutieren Barbara und Antje wie freimaurerische Symbole eine Brücke zwischen Polaritäten sein können und wie im maurerischen Miteinander ein offener, wertungsfreierer Blick auf mehr als zwei Möglichkeiten eingeübt werden kann. Natürlich gibt es am Ende dieser Folge auch wieder den Stein des Anstoßes, diesmal mit der Frage: Warum sind sie Mitglied in einer Frauenloge und nicht in einer gemischten Loge?
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    22 分
  • Zuhören - wie Logentreffen diese Schlüsselkompetenz fördern können
    2025/05/09
    Zuhören können gilt oftmals als Grundlage für Wissenserwerb und ist sicherlich die Grundlage jeder gelingenden Kommunikation. Und doch wird diese Schlüsselkompetenz aufgrund der zahlreichen Ablenkungen und immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspannen nur noch selten trainiert. Ja, Sie lesen richtig: Zuhören muss trainiert werden. Das meint jedenfalls Bernhard Pörksen in seinem Buch Zuhören - die Kunst sich der Welt zu öffnen. In dieser Folge Aus der Bauhütte lässt sich Antje auf ein kleines Hörexperiment ein und erfährt ganz direkt, dass es kein neutrales, objektives Zuhören gibt und auch, dass Zuhören zu den wenigen tatsächlich freiwilligen Handlungen des Menschen gehört. Zuhören kann nicht erzwungen werden! Barbara und Antje besprechen, wie sich das Zuhören bereits in ihrer Lebensspanne verändert hat und welche Auswirkungen die Fragmentierung der Aufmerksamkeit, z. B. durch mediale Ablenkung, auf das Zuhören und unser Wahrnehmung hat. Auch diskutieren sie, in wieweit die Logentreffen ein Trainingsraum fürs Zuhören sein können und welche Werkzeuge das freimaurerische Ritual dazu eventuell bereithält.
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    27 分
  • Alles (nur) Theater? Das freimaurerische Ritual
    2025/04/11
    Das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte, eine feierliche Begrüßung von Gästen oder die Vereidigung auf die Verfassung - alle diese Handlungen sind Rituale, die viele Menschen im Laufe ihres Lebens erleben und durchleben. In allen Kulturen kennt man Rituale als ein Phänomen der Interaktion mit der Umwelt, sie lassen sich als geregelte Kommunikationsabläufe beschreiben. Einzeln sehr verschieden, folgen sie alle einem bestimmten Ablauf und beinhalten eine Reihe von symbolischen Handlungen. Darin stimmen sie mit Theaterstücken überein. Rituale und Theateraufführungen dienen oft der Stärkung von Gemeinschaften, wobei Rituale die Zugehörigkeit zu einer Gruppe betonen können, während Theaterstücke als gemeinsames Erlebnis fungieren, das Menschen zusammenbringt und soziale Bindungen fördert. Sowohl Rituale als auch Theaterstücke nutzen Darstellungen, um Ideen, Werte und Glaubenssysteme zu kommunizieren. Sie zielen darauf ab, Emotionen hervorzurufen und die Zuschauer oder Teilnehmer in eine bestimmte Stimmung zu versetzen. Dies kann durch Musik, Bewegung und Sprache erreicht werden. In der April-Folge diskutieren Antje und Barbara, welche Elemente typisch für freimaurerische Rituale sind und was Wissenschaftlerin Kristiane Hasselmann meint, wenn sie die Rituale der Freimaurer als Cultural Performance bezeichnet.
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    24 分
  • Aufklärung 2.0 oder "Glauben Sie das wirklich?"
    2025/03/14
    Die unglaublichsten Geschichten finden heute – nicht zuletzt in den sozialen Medien – eine gefühlt immer größer werdende Anhängerschaft. Aber stimmt das wirklich oder ist die Neigung Verschwörungsfantasien nachzuhängen gar eine stabile menschliche Eigenart? Antje und Barbara haben sich dazu die neuste Ausgabe des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung angesehen, sie fragt: "Wie verbreitet ist der Verschwörungsglaube in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in Europa und den USA? Unter Verschwörungsglaube werden dort Einstellungen verstanden, denen zufolge angeblich geheime Organisationen den Politikbetrieb maßgeblich beeinflussten, vermeintlich unverbundene Ereignisse das Ergebnis geheimer Aktivitäten seien und der Staat die Bevölkerung überwache. Menschen, die diese Fragen zumindest teilweise bejahen, erleben ständig eine gewissen Unsicherheit. Sie sind auf der hut, sie leben mit einer Vertrauenskrise gegenüber Institutionen, die sich oft auch Fremden gegenüber äußert. Wie lässt sich Verschwörungsglaube entgegenwirken, politisches Misstrauen und Enttäuschungen auffangen und faktenorientiertes Denken und Handeln stärken? Über diese Fragen tauschen wir uns in der März-Folge "Aus der Bauhütte" aus und überlegen, ob auch freimaurerischen Logen dazu einen Beitrag leisten können.
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    19 分
  • Eingriff ins Gehirn – wie wir durch Freimaurerei lernen
    2025/02/14
    Lebenslanges Lernen ist heute in aller Munde, denn wissenschaftlicher Fortschritt, neue Technologien und veränderte (Arbeits-)Welten verlangen ständige Anpassungen unserer Kenntnisse und unseres Handelns. Dennoch fragt Bob Blume, Bildungsinfluencer und Lehrer, in seinem neuen Buch: "Warum noch lernen?" Gerade in Zeiten von KI, Krisen und sozialer Ungerechtigkeit überrascht die Frage. Lernen bedeutete Umgruppierung und Neubildung von Nervenverknüpfungen im Gehirn, die Erweiterung und Verdichtung unserer neuronalen Netze, die Weiterentwicklung unserer Gedächtnislandkarten. Antje und Barbara diskutieren in dieser Folge Aus der Bauhütte, wo und wann es Lernanlässe in der Loge und in der Auseinandersetzung mit freimaurerischen Themen gibt, dass Schwestern eine Haltung zeigen, mit der sie sich gegenseitig einladen, ermutigen und inspirieren zu denken, dass die Loge ein Ort des persönliches Wachstum durch Wissenserwerb und Erfahrungslernen sein kann. Eine besondere Bedeutung nimmt in diesen Lernprozessen das freimaurerische Ritual ein. Es arbeitet, obwohl grundsätzlich bereits mehr als 300 Jahre alt, mit einer Technik, die heute die Kognitionswissenschaft „verkörperlichte Kognition“ nennt. Im freimaurerischen Ritual wird diese Form des Lernens besonders erfolgreich bedient, da für abstrakte Begriffe Symbole gefunden wurden, die gleichzeitig ein Bild und eine bekannte Erfahrung aufrufen. Zusätzlich werden sie in einem Dialog mit Handlung verknüpft, wodurch neben dem sensorischen (visuell/akustisch) Nervensystem auch das motorische System aktiviert wird.
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    21 分