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Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast

Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast

著者: Paul & Hinrich
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このコンテンツについて

Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast Ungefährliches Halbwissen ist der Laberpodcast de luxe, bei dem Abschweifen zur Königsdisziplin erhoben wird. Das Halbwissen der Hosts basiert auf einer Mischung aus Gedächtniskramen und flüchtigen Internetrecherchen – völlig ungefährlich, aber umso unterhaltsamer. Hier gibt es weder einen festen Themenkanon noch ein klares Ziel oder einen stringenten Ablaufplan. Paul und Hinrich, die beiden Hosts, sprechen über alles, was ihnen vor der eigenen Haustür, in Presse, Funk und Fernsehen oder auf Reisen begegnet. Dabei werfen sie sich gegenseitig regelmäßig Themen zu, stets in der bangen Hoffnung, dass das Gegenüber darauf anspringt. An guten Tagen ist das Hören von Ungefährliches Halbwissen wie das Belauschen eines unterhaltsamen, bisweilen anspruchsvollen, fast immer respektvollen und gelegentlich sogar informativen Gesprächs auf einer Party. Die beiden haben zwar versucht, das für sie heikle Thema Fußball zu meiden – scheitern daran aber mit schöner Regelmäßigkeit. Dieser „last missing podcast“ richtet sich an alle, die sich in irgendeiner Zielgruppe zugehörig fühlen. 世界 社会科学
エピソード
  • UGHW: Filmfest
    2025/12/10
    Auch unser Leben bekommt mit Traditionen, Bräuchen und Riten eine Struktur, die wenig aneckt und millionenfach ausprobiert wurde. Wir Deutschen haben, wie jedes andere Volk, unsere eigenen Traditionen ausgebildet. So wird kaum jemand die Reihenfolge Taufe, Konfi, Abiball, Hochzeit, Leichenschmaus durcheinanderbringen. Ob es nun praktiziert wird oder nicht. Wir können es einordnen und darauf rausgeben. Wenn wir wissen, wo es langgeht und alle gehen mit, ist eine Menge geschafft. Kein Fest hat so viele Riten wie Weihnachten. Das Fest der Traditionen. Da gehen wir weit über unsere Schmerzgrenzen. Stichwort: Würstchen mit Kartoffelsalat. „Aber Papa, ich bin Veganer.“ „Nicht heute, Kind. Nicht an Weihnachten!“ Natürlich ist bei Weihnachten inzwischen nicht mehr jeder bibelfest. Fest der Liebe. Ja, ok. Aber warum nun ganz genau ihr Kinderlein in der stillen Nacht, heiligen Nacht zum Oh Tannenbaum oder zur Krippe in Bethlehems Stall kommen sollten, ist nicht mehr ganz klar. Eventuell ist ein Ros entsprungen. Egal. Hauptsache Driving home for Christmas. Yeah! Irgendjemand muss Oma holen. Ich nicht, ich war last Christmas dran. Was aber tun, wenn die organisierte Religion als Eventplaner, als Taktgeber ausfällt? Wer weiß schon noch, dass Christmette recht wenig mit Hackfleisch zu tun hat. Und was, wenn sich im Adventskalender nur 24 köstliche Bierspezialitäten aus aller Welt verstecken? Wer gibt Weihnachten den Sinn, die Struktur? Wie so oft: Das gute alte Fernsehen! Puh. Glück gehabt. Linear und – wir sind bei den Eltern – analog. Eventuell sogar terrestrisch. Zumindest bis wir den Router eingerichtet haben. Wir haben eine große Zahl von Weihnachtsfilmen, die seitens der Rezipienten immer noch ein wenig in Ost und West unterteilt sind. In den frischen Bundesländern ist Aschenbrödel der tradierte Festgottesdienst. Aschenbrödel ist, wenn Tschechen in den 1970ern – als die DDR noch einwandfrei war – im sächsischen Moritzburg Märchenfilme drehen. Und so sieht es dann auch aus. Aber wenn man viele Jahre im Dresdner Stollen verbracht hat, mag man das. Und im Westen? Sissi. Aber da ist jedes Wort zuviel. Keine Sorge, wir haben ja noch ein paar mehr Filme zur Auswahl: Tatsächlich… Liebe, der Grinch, Die Geister, die ich rief, Eine schöne Bescherung, Das Wunder von Manhattan undsoweiterundsoweiter. Das Grundrauschen der klassischen Weihnachtsfilme funkt eigentlich immer auf der gleichen Frequenz: Kaltherzige, egoistische Menschen erfahren rund um das Fest der Liebe unter Zuhilfenahme von reichlich Glöckchenmusik, was Familie, Freundschaft und Zusammenhalt bedeuten. Alle zusammen, alle glücklich. Beim Happy End wird abgeblendet. Das ist wirklich schön! Klingt aber auch ein wenig nach Sozialismus. Apropos Weihnachtsfilme: Wir überwinden ja gerade das postheroische Zeitalter. Daher braucht es Weihnachtsfilme, die andere Werte in den Vordergrund stellen. Grundidee: Weihnachten als individuelle Herausforderung, als Kampf des Einzelnen gegen finstere Mächte. Und Gewalt als Lösung. Klar, es sterben rechts und links ein paar Teilnehmer, aber am Ende steht der Held strahlend unterm Weihnachtsbaum. Versprochen ist versprochen lassen wir in dem Zusammenhang da mal als konsumkritische Komödie durchgehen. Aber bei Tödliche Weihnachten hört der Spaß auf. Und bei Stirb langsam hat er nie angefangen, Schweinebacke. Das sind natürlich keine Filme für die ganze Familie. Also braucht es eine kindgerechte Erzählweise. Und schon ist Kevin allein zu Haus. Die Parallelen zu Stirb langsam sind wirklich verblüffend. Tausche Plastiksprengstoff gegen die Farbeimerschaukel. Uzi gegen Murmeln. Aber sonst? Der Held stemmt sich gegen Schicksal und Schurken. Wenn alles und alle erledigt sind, darf auch die nichtsnutzige Verwandtschaft noch kurz ins Bild. Oh Gott, wir sind filmreif. Frohes Fest! Dies – und vieles mehr – in der 42. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast
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    1 時間 7 分
  • UGHW: Die erste Kerze Brennt
    2025/12/03
    Die Adventszeit hat begonnen. Besinnlich ist sie – und damit ist nicht gemeint, dass im Fernsehen das „Adventsfest der 100.000 Lichter“ mit Florian Silbereisen ohne Trigger-Warnung ausgestrahlt wird. Das ist ein Angebot für eine Zielgruppe, die die „Rentenrebellen“ der JU nur aus den Augenwinkeln wahrnehmen. Laut Eigenwerbung eine Mischung aus „emotionalen Momenten, festlicher Musik und stimmungsvoller Kulisse aus Suhl“. Aber die echte Adventszeit ist seit Jahrhunderten tief in unserer Kultur verwurzelt. Den Jüngeren sei erklärt: Alles läuft auf Weihnachten hinaus – das beliebteste aller Verpflichtungsgeschäfte. Schon im alten Rom war Schenken nicht folgenlos: „Donum non est gratuitum, sed obligatio.“ Die Heiligen Drei Könige machten den Anfang mit Gold, Weihrauch und Myrrhe. Im Gegenzug bot das Jesuskind Erlösung und Weltfrieden. Von wegen „dieses Jahr schenken wir uns nur Kleinigkeiten“! Zwischen Lebkuchen im Laden und Blockflöte unterm Baum liegen nur wenige Monate. In dieser Zeit müssen Geschenke besorgt werden – für Liebste und Familie. Das setzt uns unter Druck. Eigentlich geht es aber um innere Vorbereitung: Fasten, Einkehr, Verzicht. 40 Tage lang, wie Jesu Fasten in der Wüste. Daher die Partys: Ostern minus 40 ist Karneval, Weihnachten minus 40 ist St. Martin. Dort wird traditionell eine Gans verzehrt – früher ein Mitesser, heute Tiefkühlware. Fastenzeit vor Ostern ist bekannt. Wenn man es Digital Detox oder Intervallfasten nennt, ist es sogar instagrammable. Vor Weihnachten gibt es die Verzichts-Challenge nur in der Ostkirche, das sogenannte Philippus-Fasten. Mit Ostkirche ist die Orthodoxie gemeint – nicht die Kirche in den Beitrittsgebieten nach Art. 23 GG. Und wenn nach Sankt Martin der letzte Mantel geteilt ist? Bauern hatten im Winter mehr Freizeit, aber weniger Einkommen. Also ran an die Werkbank: Nussknacker drechseln, Kerzen ziehen, Deckchen klöppeln. Alles auf den Markt. Diese Idee war so gut, dass 1296 die Wiener Händler von Herzog Albrecht I. das Recht erhielten, einen „Dezembermarkt“ abzuhalten. Stadtmarketing war geboren. Apropos „Dezembermarkt“: Natürlich muss es Weihnachtsmarkt heißen. Volkstümliche Erzählungen behaupten, man habe unsere Märkte umbenennen müssen, weil „Menschen, die nicht von hier kommen“ es so wollten. Tatsächlich gilt: Ein Weihnachtsmarkt wird meist als Spezial- oder Jahrmarkt nach §§ 68 ff. GewO festgesetzt. Damit erhält er Privilegien wie längere Öffnungszeiten, Verkauf an Sonn- und Feiertagen, vereinfachte Gewerberegeln – aber auch strenge Auflagen bei Sicherheit und Genehmigung. Ein Wintermarkt hingegen wird oft als Privatveranstaltung ohne Festsetzung durchgeführt. Dadurch entfallen Privilegien, aber auch viele Pflichten – was für Veranstalter günstiger ist. Anders gesagt: „Hör mer uff! Nu klon se uns och noch de Weihnachtsmärkte. Is is mir egol, ob’s erst viertel zwee is – gib mer noch vier Glühween mit Schuss, aber so richtsch.“ Dies – und vieles mehr – in der 41. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    1 時間 36 分
  • UGHW: Eine Buddel voll Ruhm
    2025/11/26
    Sich einen Ruf zu erarbeiten, in die Geschichte einzugehen, sich einen Namen zu machen, ist ein hartes Geschäft. Für viele sogar eine Lebensaufgabe. Bismarck entwarf dereinst eine Metapher, bei der man den beleibten preußischen Junker förmlich in seiner ordensbekleckerten Paradeuniform vor sich stehen sieht: „Man muss den Herrgott durch die Weltgeschichte schreiten sehen und dann den Zipfel seines Mantels ergreifen.“ So spricht der Vater des Vaterlandes! „Und doch wird der Bismarcksche Nachruhm von Doppelkorn und Hering überlagert. Als Ergebnis eines langen politischen Lebens ist das ein klein wenig unfair! Manchmal dauert der Eintritt in die Geschichte nur einen Augenblick und niemand hat ihn kommen sehen. Vor allem die Protagonisten selbst nicht. So der 19-jährige Konrad Schumann, der sich im August ’61 just dann zum Sprung über die noch sehr unvollständige Mauer entschloss, als der Fotograf einen neuen Film eingelegt hatte. Oder Eric Moussambani aus Äquatorialguinea. Bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 schwamm er die langsamste Zeit über 100 Meter Freistil und wurde weltberühmt. Das hatte er sich beim Frühstück im Olympischen Dorf wohl so nicht vorgestellt. Gelegentlich ist es wie beim Abreißen des Pflasters. Kurz, ratsch, und dann tut es doch noch ein Weilchen weh. Wie bei Jana aus Kassel. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die junge Dame im Nachhinein ihre Sophie-Scholl-Gefühle lieber für sich behalten hätte. Trapattonis Lebenswerk ist mit „Isch habe fertig“ wohl ebenso unzureichend zusammengefasst wie die Reduktion auf die „Hand Gottes“, Gomez’ Fehlschuss und Andy Möllers Schwalbe. Dabei kann es im Sport auch ganz anders laufen. Beim Turnen oder Eiskunstlaufen wurden ganze Figuren nach ihren Erfindern benannt. Auerbach, Axel, Lutz, Ginger und Bielmann haben sich mit den lizenzfreien Nachahmern ihren Platz auf dem ewigen Siegerpodest verdient. Anderes Beispiel: „Mach ihn, mach ihn! Er macht ihn! Götze!“ dauerte im Laufen, Schießen und Moderieren exakt 3,2 Sekunden und reicht sowohl Mario Götze als auch Reporter Tom Bartels, um nie wieder Cocktails an der Hotelbar bezahlen zu müssen. Sheesh! Damit kann, damit muss man aber auch ein Leben lang klarkommen. Auf die eine Sache, den einen Moment reduziert zu werden, kann einträglich und unerträglich zugleich sein. Zum Glück kann Götze einfach weiter irgendwo Fußball spielen – und wenn es nur in Frankfurt ist. Er muss nicht immer und immer wieder dieses eine Tor schießen. Das ist schön. Aber ob Gottlieb Wendehals sein Karo-Jackett, sein Gummihuhn und vor allem seine Polonäse Blankenese wirklich 40 Jahre lang so lustig wie beim ersten Mal fand? Hoffentlich nicht. Auch Gavrilo Princip, der am 28. Juni 1914 den Österreicher Franz Ferdinand Habsburg erschoss, strebte nach Unsterblichkeit. Er wollte damit ein politisches Zeichen setzen und natürlich berühmt werden. Das ist gelungen. Bis in die 1990er Jahre war die Straße des Geschehens (Principova ulica) nach ihm benannt. Da er zur Tatzeit unter 20 war, konnte er nicht zum Tode verurteilt werden. Princip starb 1918 im Gefängnisspital Theresienstadt. Kurioserweise hätte er den Ersten Weltkrieg also fast überlebt. Der von ihm getroffene Habsburger Stammhalter gab seiner bei dem Attentat neben ihm sitzenden Frau einen kurzen Lagebericht: „Es ist gar nichts!“ Seine letzten Worte. Man lehnt sich wohl nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn man das in der Rückschau sowohl persönlich als auch weltpolitisch als Fehleinschätzung wertet. Apropos letzte Worte: „Schieß ruhig, du Feigling. Du wirst einen Mann töten, …“ rief Ernesto „Che“ Guevara, einer der bärtigsten Revolutionär überhaupt, einem Soldaten zu, der nicht einmal das Satzende abwartete und ihn erschoss. Er wollte noch „… aber du wirst nicht die Revolution aufhalten können.“ In der Kurzform ist es aber irgendwie stimmiger. Dies – und vieles mehr – in der 40. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    1 時間 31 分
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