エピソード

  • #40 - Quo vadis Erneuerbare Energien?
    2025/12/08
    In dieser Episode von "Boden und Leben" widme ich mich einem der drängendsten Themen unserer Zeit: Energie und die Rolle erneuerbarer Energien in Deutschland. Besonders im Fokus steht Biogas, und ich teile meine Erfahrungen aus über einem Jahrzehnt als Betreiber einer Biogasanlage, die ich 2009 errichtet habe. Ich beleuchte die Herausforderungen und Chancen, die mit der hiesigen Energiepolitik einhergehen, insbesondere im Kontext der geopolitischen Veränderungen, die durch den Ukraine-Krieg initiiert wurden. Es ist frustrierend zu sehen, wie Biogas oft ignoriert wird, obwohl es einen wesentlichen Beitrag zur heimischen Energieversorgung leisten könnte. In der Diskussion über Biogas beschreibe ich, wie unser produziertes Biogas seit 2010 in der Stadt Schwäbisch Hall verwendet wird. Ich erkläre die Produktionskette und die Herausforderungen, die damit verbunden sind, sowie die Bedeutung der Flexibilisierung, die eine Anpassung der Biogasanlagen an die sich verändernden Marktbedingungen erfordert. Dabei beleuchte ich die Notwendigkeit größerer Gasspeicher und die damit verbundenen Genehmigungsprozesse, die oftmals langwierig sind und einen enormen bürokratischen Aufwand mit sich bringen. Ich stelle auch die Entwicklungen in der Energiepolitik in den letzten Jahren in Frage, insbesondere die Geschwindigkeit, mit der große Infrastrukturprojekte, wie zum Beispiel Flüssiggasterminals, genehmigt werden, während unsere Möglichkeiten zur Förderung von Biogas aufgrund bürokratischer Hürden eingeschränkt sind. Mein Appell richtet sich an die Entscheidungsträger und Politiker in Deutschland: Es nützt uns wenig, wenn wir eine ressourcenschonende, dezentrale Energieversorgung durch Biogas nicht vorantreiben können, während immer größere, zentralisierte Projekte schnell und ohne ausreichende Analyse der Folgen umgesetzt werden. Darüber hinaus erörtere ich die Integration von Alternativen wie Biomethan und Batteriespeichern in das bestehende Energiesystem. Obwohl die Technologie bereits vorhanden ist und auf viele bestehende Infrastrukturen zurückgegriffen werden kann, scheitern wir oft an der Bürokratie. Ich kritisiere die mangelnde Unterstützung der Politik für kleinere, dezentrale Erzeuger, die die Energiewende gestalten könnten, und argumentiere, dass wir innovative Lösungen entwickeln müssen, anstatt uns weiterhin auf ineffiziente, zentralisierte Lösungen zu verlassen. In einem Ausblick auf kommende Entwicklungen betone ich die Notwendigkeit, dass unsere Biogasanlage auf den neuesten technischen Stand gebracht wird, um die Eigenstromnutzung zu optimieren und flexibel auf die Anforderungen des Netzes reagieren zu können. Mein Ziel ist es, den Eigenbedarf durch PV-Anlagen besser abzudecken und eine nachhaltige Investitionsstrategie zu entwickeln, die uns in der Zukunft Unabhängigkeit und Stabilität bieten kann. Zusammenfassend wünsche ich mir von der Politik mehr Verständnis für die Belange von kleinen und mittleren Energieerzeugern und Appelle an das öffentliche Bewusstsein, dass wir gemeinsam die Energiewende vorantreiben müssen, um eine langfristige, nachhaltige Lösung für die Energieversorgung Deutschlands zu schaffen.
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    29 分
  • #39 - Solo Folge Michl
    2025/11/23
    In dieser Episode von "Boden und Leben" teile ich mit euch, warum es in letzter Zeit so ruhig um den Podcast war und welche Herausforderungen ich in den vergangenen Monaten bewältigen musste. Der letzte Podcast fand im Januar am Bodensee mit Florian Reyer statt, und seither sind viele Dinge geschehen, die meine Zeit und Konzentration stark beansprucht haben. Ich reflektiere über den Bundestagswahlkampf zu Beginn des Jahres und die Herausforderungen, die damit einhergingen. Es war eine Zeit großer Unruhe für mich, da ich oft unsicher war über die politischen Entwicklungen und die Versprechen, die gemacht wurden. Die Situation rund um das sogenannte Sondervermögen hat mich besonders beschäftigt, da ich die Verantwortung der neuen Regierung gegenüber den Bürgern in Zweifel zog. Inmitten all dieser Gedanken war ich mental oft blockiert, was es mir erschwerte, Inhalte für den Podcast zu entwickeln. Mit Beginn der Frühjahrsfeldarbeit wurde mir zudem bewusst, wie wenig Zeit ich tatsächlich für den Podcast aufbringen kann. Als Fraktionsvorsitzender hatte ich viele Sitzungen und Abstimmungen zu absolvieren, insbesondere während der Haushaltsberatungen. In dieser hektischen Zeit war es wichtig, Position zu beziehen und strategische Entscheidungen zu treffen – sowohl für die politische Arbeit als auch für die Landwirtschaft. In der Episode beschreibe ich auch meine Erfahrungen während der Bio-Umstellung. Bei der Ackerarbeit – insbesondere beim Maisanbau – musste ich viel lernen und vorbereiten, was mich zusätzlich beanspruchte. Ich wollte sicherstellen, dass alle Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt und mit der nötigen Qualität umgesetzt werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Diese intensive Arbeit bindet viel von meiner mentalen und physischen Energie, was es noch schwieriger machte, einen Podcast zu produzieren. Ein weiterer schwerwiegender Grund für meine Abwesenheit war die gesundheitliche Lage meines Vaters. Nach einem schweren Sturz im Juni mussten wir uns einer emotionalen Achterbahnfahrt stellen, die unsere gesamte Familie betraf. Ich fand es wertvoll, in dieser Zeit Zeit mit ihm zu verbringen, um Abschied zu nehmen, auch wenn das eine große Herausforderung darstellte. Diese Erfahrungen haben mir die Vergänglichkeit des Lebens und die Wichtigkeit fruchtbarer zwischenmenschlicher Beziehungen vor Augen geführt. Ich reflektiere, wie wichtig es ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und sich nicht nur dem Betrieb oder ehrenamtlichen Engagement zu unterwerfen. Diese Einsichten waren für mich eine elementare Erkenntnis in diesem Jahr und haben mein Denken über die Zukunft und meine Prioritäten verändert. Ich will sicherstellen, dass meine Zeit mit Familie und wichtigen Beziehungen nicht zu kurz kommt. Trotz der vielen Herausforderungen habe ich das Bedürfnis, die Podcast-Reihe wieder aufleben zu lassen. In der Zukunft wird es wahrscheinlich weniger regelmäßige Episoden geben, aber ich plane, interessante Gespräche mit inspirierenden Menschen zu führen. Ich habe erkannt, dass es mir um tiefere, menschliche Geschichten geht, weniger um das Fachliche allein. Zum Schluss hoffe ich, dass ihr diese Episode als kleines Lebenszeichen versteht und dass ich bald wieder in der Lage bin, spannende Gespräche und Geschichten mit euch zu teilen. Mein Fokus liegt auf der Landwirtschaft, auf den Menschen und den Geschichten, die es wert sind erzählt zu werden.
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    29 分
  • #38 - Florian Reyer vom Heggelbachhof
    2025/02/09
    In dieser Episode von "Boden und Leben" habe ich die Gelegenheit, mit Florian Reyer, einem Landwirt der Hofgemeinschaft Heggelbach am Bodensee, über die verschiedenen Facetten der biologisch-dynamischen Landwirtschaft sowie das Zusammenleben und -arbeiten mit 6 Familien und mehreren Mitarbeitenden auf einem Hof zu sprechen. Florian, der seit 2008 für den Gemüseanbau auf dem Hof verantwortlich ist, bringt eine Fülle von Erfahrungen und Einblicken mit, die für alle, die sich für nachhaltige Landwirtschaft interessieren, von großem Wert sind. Wir beginnen das Gespräch mit einem Blick auf Florians persönliche Geschichte und seinen Werdegang. Er erzählt, wie er in eine biologisch-dynamische Familie hineingeboren wurde und welche prägenden Einflüsse seine Kindheit auf seiner Reise in die Landwirtschaft hatte. Wir sprechen über die Herausforderungen und Erfolge, die die Hofgemeinschaft im Laufe der Jahre erlebt hat. Der Hof in Heggelbach ist mittlerweile ein Ort, an dem mehrere Familien zusammenarbeiten, um ein nachhaltiges und gemeinschaftliches Landwirtschaftsmodell zu gestalten. Florian teilt mit uns, wie wichtig es ist, den Betrieb so zu strukturieren, dass die individuellen Stärken der Mitglieder zum Tragen kommen und gleichzeitig die betriebswirtschaftliche Stabilität sichergestellt wird. Ein zentrales Thema unseres Gesprächs ist die Transparenz innerhalb der Hofgemeinschaft. Florian erklärt, wie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Betrieben und Bereichen organisiert ist und wie ein vertrauensvolles Miteinander gefördert wird. Wir diskutieren das Konzept der gemeinsamen Planung und wie die Familien dafür sorgen, dass finanzielle Entscheidungen im Konsens getroffen werden. Diese Offenheit führt dazu, dass selten Konflikte über Geld entstehen und die Kommunikation zwischen den Mitgliedern stets auf einem konstruktiven Niveau bleibt. Im Laufe der Diskussion beleuchten wir auch die Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft konfrontiert ist, insbesondere im Hinblick auf die Vermarktung von Produkten und den Druck durch den Einzelhandel. Florian spricht darüber, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für regionale Produkte zu schärfen und wie Verbraucher einen direkten Einfluss auf die Landwirtschaft haben können, indem sie bewusste Kaufentscheidungen treffen. Wir diskutieren Potenziale und Möglichkeiten für eine stärkere Vernetzung innerhalb der Landwirtschaft und mit den Verbrauchern, um die Wertschöpfung in der Region zu steigern. Florian und ich werfen schließlich einen Blick in die Zukunft und erörtern, welche Veränderungen und Entwicklungen in der Landwirtschaft notwendig sind, um die Branche zukunftsfähig zu machen. Er spricht über die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenarbeit, nicht nur innerhalb der Hofgemeinschaft, sondern auch in der gesamten landwirtschaftlichen Gemeinschaft. Es ist inspirierend zu sehen, wie Florians Vision einer gemeinsamen, nachhaltigen Landwirtschaft nicht nur den Ertrag, sondern auch die Lebensqualität der Menschen, die dort arbeiten, verbessert. Diese Episode bietet einen tiefen Einblick in die Lebensweise und die Arbeitsweise auf einem modernen Biohof und zeigt, wie vielschichtig und herausfordernd die Landwirtschaft im 21. Jahrhundert ist. Sie ist ein wertvoller Beitrag zur Diskussion über nachhaltige Anbaumethoden und die Zukunft der Landwirtschaft.
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    1 時間 10 分
  • #37 - David Turiel: Grundlagen der Dammkultur (nach Turiel)
    2025/01/12
    In dieser Episode von "Boden und Leben" widme ich mich gemeinsam mit meinem Gast David Turiel intensiv dem Thema Dammkultur, ein faszinierendes und oft missverstandenes Anbausystem, das in der Landwirtschaft eine immer größere Rolle spielt.
    Wir tauchen tief in die Geschichte der Dammkultur ein und beleuchten die Erfahrungen von Davids Vater, der vor über 30 Jahren nach Deutschland kam, in der Hoffnung, dort im Ökolandbau auf die Dammkultur zu treffen, die er in seiner Heimat Spanien schon lange kannte. Er musste aber festzustellen, dass sowohl im ökologischen als auch im konventionellen Anbau der Flachanbau und nicht die Dammkultur vorherrschend war. David berichtet, wie sein Vater im Laufe der Jahre immer wieder auf Widerstände in der Branche gestossen ist, während er das traditionelle Wissen über Dammkultur und deren Vorteile bewahren und weitergeben wollte. Wenige kennen die Vorteile der Dammkultur so gut wie die Turiels. Im Gespräch thematisieren wir die Vorteile der Dammkultur gegenüber dem Flachanbau, insbesondere wie sie helfen kann, die Bodenstruktur zu fördern, die biologischen Prozesse zu aktivieren und eine bessere Wasserspeicherung zu gewährleisten. David erklärt, wie der Damm durch seine Form nicht nur die Temperatur und das Mikroklima beeinflusst, sondern auch die Bodenlebewesen unterstützt, das Wachstum der Pflanzen fördert und letztendlich zu höheren Erträgen führen kann. Ein zentraler Punkt sind die verschiedenen Techniken und Werkzeuge, die für die Dammkultur verwendet werden. Ich erfahre, wie wichtig die Wahl der richtigen Dammbreite ist und welche Maschinen sich bewährt haben, um diese speziellen Dämme anzulegen. David gibt wertvolle Einblicke in den pfluglosen Umbruch von Kleegras sowie die Vorbereitung für die Folgefrüchte, um optimale Bedingungen zu schaffen, die sich sowohl auf den Ertrag als auch auf die Bodenfruchtbarkeit auszahlen. Wir diskutieren außerdem die Herausforderungen, denen sich Landwirte gegenübersehen, die von klassischem Flach-Anbau auf Dammkultur umstellen möchten, und die verschiedenen Sichtweisen zu diesem Thema in der Landwirtschaft. David und ich stellen fest, dass sich im Kontext des Klimawandels die Anpassungsfähigkeiten von Dammkulturen deutlich bewähren können, insbesondere in Zeiten extremer Wetterbedingungen. Abschließend betonen wir die Vision einer vielfältigen, kleinstrukturierten Landwirtschaft, in der die Dammkultur nicht nur als ein professioneller Ansatz, sondern auch als eine Möglichkeit zur Erneuerung und Nachhaltigkeit verstanden wird. Diese Episode von "Boden und Leben" soll als Ermutigung dienen, neue Wege im Anbau auszuprobieren und den wertvollen Austausch zwischen den Landwirten zu fördern.
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    1 時間 18 分
  • #36 - Weihnachtsfolge: "Küchentischgespräch" mit Christoph Rothhaupt
    2024/12/26
    In dieser Episode von "Boden und Leben" widmen wir uns einem offenen Küchentischgespräch mit Christoph Rothaupt, der zum zweiten Mal im Podcast zu Gast ist. Nach unserer ersten Begegnung mit der Podcastfolge über Depressionen und Burnout im Agrarsektor hat sich viel getan. Christoph reflektiert über die enorme Resonanz, die unsere Folge auslöste, und darüber, wie das Thema psychische Gesundheit in der Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt. Es geht ihm nicht nur darum, auf die Problematik aufmerksam zu machen, sondern auch, das Stigma rund um mentale Erkrankungen abzubauen, damit Landwirte offener über ihre Herausforderungen sprechen können. Christoph berichtet von seinen neuen Tätigkeiten und Vorträgen, die darauf abzielen, das Bewusstsein für psychische Gesundheit innerhalb der Landwirtgemeinde zu schärfen. Dabei beschreibt er, wie seine Ausbildung zum landwirtschaftlichen Familienberater ihn nicht nur persönlich bereichert hat, sondern auch seine Sichtweise auf verschiedene Situationen verändert hat. Durch die Gespräche mit Menschen aus der Branche erkennt er, dass die Nachfrage nach Hilfe wächst, auch wenn oft noch Scham und Angst im Spiel sind, sich die nötige Unterstützung zu holen. Diese Entwicklungen sind ermutigend, aber Christoph macht deutlich, dass es auch weiterhin viel zu tun gibt, um eine konstruktive und unterstützende Kultur innerhalb der Landwirtschaft zu fördern. Ein zentrales Thema dieser Folge ist der Umgang mit Druck und der mentale Zustand von Landwirten, insbesondere in Krisenzeiten. Christoph erläutert, wie sich das negative Klima, das durch ständige Herausforderungen und politische Entscheidungen entsteht, auf die mentale Gesundheit auswirkt. Die Diskussion schwenkt auf das aktuelle Jahr, das geprägt war von Unsicherheiten im Agrarsektor. Christoph erläutert, dass es wichtig ist, auch in schwierigen Zeiten Momente der Ruhe und Reflexion zu schaffen, um die eigene psychische Gesundheit zu schützen. Parallel dazu wird das Thema Social Media als zweischneidiges Schwert angesprochen. Während diese Plattformen Potenzial bieten, wichtige Themen in der Landwirtschaft zu verbreiten, können sie gleichermaßen Druck erzeugen und falsche Erwartungen wecken. Christoph betont die Notwendigkeit, die Realität der Landwirtschaft authentisch darzustellen und stellt die Frage, wie viel von dem, was in sozialen Medien präsentiert wird, tatsächlichkeitsnah ist. Er fordert mehr Wahrhaftigkeit in der Darstellung von landwirtschaftlichen Betrieben und einen offenen Dialog über die Herausforderungen, die die Branche prägen. Die Episode endet mit einem Aufruf, sich Zeit für Familie und Selbstreflexion zu nehmen, insbesondere in den ruhigen Wochen um die Feiertage. Christoph ermutigt die Zuhörer, positiv zu denken und die kleinen Erfolge im Alltag zu würdigen. Diese Botschaft wird von der festlichen Jahreszeit verstärkt, in der die Menschen dazu angeregt werden, innezuhalten und die wertvollen Momente mit geliebten Menschen zu genießen. Abschließend freut sich Christoph auf eine neue Podcast-Saison und bedankt sich für den offenen Austausch, der innerhalb dieser Episode stattfand.
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    1 時間 5 分
  • #35 - Neue Gentechnik mit Sophie Kraul und Prof. Dr. Katja Tielbörger
    2024/12/15
    In dieser Episode von "Boden und Leben" haben wir ein eingehendes Gespräch über das kontroverse Thema der neuen Gentechnik geführt. Mit mir im Gespräch waren Frau Prof. Dr. KatjaTielbörger von der Universität Tübingen und Sophie Kraul vom Unteren Berghof aus dem Schwarzwald. Gemeinsam haben wir die Herausforderungen und Chancen der neuen Gentechnik erörtert, insbesondere im Kontext des Klimawandels und der Biodiversitätskrise. Katja, die sich auf Vegetationsökologie spezialisiert hat, brachte wertvolle Einblicke in die wissenschaftlichen Grundlagen der neuen Gentechnik, bekannt unter Begriffen wie CRISPR-Cas. Sie erklärte, wie diese Technologien das Potenzial haben, sehr zielgenaue Veränderungen im Genom von Organismen vorzunehmen, ohne dabei fremdes genetisches Material einzufügen. Diese Technologie könnte theoretisch der Züchtung überlegen sein, da sie gezielte genetische Veränderungen ermöglicht. Nun steht die EU vor der Herausforderung, diese Technologien angemessen zu regulieren, während gleichzeitig Forderungen aus der Landwirtschaft laut werden, die auf Deregulierung drängen. Sophie teilte ihre Perspektiven als Praktikerin aus der biologisch-dynamischen Landwirtschaft und verdeutlichte, wie wichtig es ist, die Diskussion um die neue Gentechnik aus bäuerlicher Sicht zu führen. Sie äußerte Bedenken hinsichtlich der potenziellen Risiken, die diese Technologien für Landwirte und die Umwelt mit sich bringen, und war besorgt über die Intransparenz und den Einfluss der Agrarindustrie auf die Entscheidungsprozesse in der EU. Es wurde deutlich, dass die betroffenen Akteure oft nicht ausreichend in die politischen Diskussionen integriert sind, was zu einem Mangel an repräsentativen Stimmen führt. Wir besprachen die weitreichenden ökologischen und ökonomischen Implikationen der neuen Gentechnik. Während einige argumentierten, dass sie eine Lösung für die zukünftige Nahrungsmittelproduktion bieten könne, äußerten Katja und Sophie erhebliche Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf die Biodiversität und die landwirtschaftlichen Ökosysteme. Philosophie und Ethik wurden ebenfalls angesprochen, wobei die Frage im Raum stand, ob der Mensch die Natur besser gestalten könne, anstatt sie in ihrer natürlichen Komplexität zu respektieren. Ein zentrales Thema war auch das Vorsorgeprinzip, welches besagt, dass, wenn die Risiken einer Technologie nicht vollständig verstanden sind, diese Technologie mit Vorsicht eingesetzt werden sollte. Wir stellten fest, dass viele der positiven Versprechungen, die mit der neuen Gentechnik verbunden werden, nicht durch ausreichende wissenschaftliche Beweise gestützt sind. Zudem geht es bei vielen ökologischen und landwirtschaftlichen Problemen nicht primär darum, neue Technologien wie Gentechnik einzuführen, sondern darum, bereits vorhandene Lösungen, wie Mischkulturen oder regenerative Landwirtschaft besser zu nutzen und zu fördern. Abschließend konnten wir erörtern, dass die Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft heute konfrontiert ist, nicht mit der Einführung neuer Gentechniken gelöst werden können. Vielmehr sollten wir darauf abzielen, ein tieferes Verständnis für die natürlichen Ökosysteme zu entwickeln und bestehende, bewährte Praktiken zu fördern, um eine nachhaltige Landwirtschaft für zukünftige Generationen zu sichern.
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    1 時間 31 分
  • #34- Matti Pannenbäcker: Eine aktuelle Analyse des Gemüseanbaus in Deutschland
    2024/12/01
    Matti Pannenbäcker ist Berater für neue Eigentums- und Governance-Modelle mit Schwerpunkt auf Unternehmensnachfolgen und Mitgründer eines Gemüsebaubetriebs. Mit dem WirGarten Verein hat er in den letzten Jahren an einem Social Franchise für Neugründungen und außerfamiliäre Betriebsnachfolgen im Gemüsebau gearbeitet. Ende 2023 scheiterte ein Hofnachfolgeprozess mit diesem Ansatz, weil keine Fachkräfte für die Betriebsleitung gefunden werden konnten - das war der Anstoß für das WirGarten-Team, das eigene Lösungsmodell in Frage zu stellen und tiefer in die Analyse des Systems “Gemüsebau” einzutauchen. Warum aktuell 75% der 5700 Gemüsebaubetriebe in Deutschland keine Nachfolge haben, welche Stellschrauben das Team vor allem im politischen Raum sieht und warum es für transparente und faire Erzeuger:innenpreise eine breite Allianz in der Landwirtschaft braucht, erzählt Matti in dieser Podcastfolge.Die Ökosystemanalyse für den Gemüsebau und das Positionspapier findet ihr auf wirgarten.com, ebenso wie die kostenlosen Handbücher und Tools für die Gründung, Führung und Nachfolge von Gärtnereien und landwirtschaftlichen Betrieben.

    Und nun viel Spaß beim Zuhören.
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    1 時間 12 分
  • #33 - Stefan Illi von der Kulturland-Genossenschaft
    2024/11/17
    In dieser Episode des Podcasts „Boden und Leben“ tauchen wir in das komplexe Thema des Landeigentums ein, worüber ich mit Stefan Illy von der Kulturlandgenossenschaft spreche. Stefan, ein erfahrener Landwirt mit einer umfangreichen Karriere in der ökologischen Landwirtschaft, teilt seine Reise und erklärt die Gründung der Kulturlandgenossenschaft. Ziel dieser Genossenschaft ist es, ein nachhaltiges und gemeinschaftliches System für Landeigentum und Pachtverhältnisse zu schaffen. Wir beginnen unser Gespräch mit Stefans Werdegang und seinen Beweggründen, Landwirt zu werden, bevor wir uns dann auf die Herausforderungen konzentrieren, die es für junge Landwirte gibt, Zugang zu Land zu erhalten. Stefan beleuchtet die steigenden Bodenpreise und den Einfluss von Investoren auf die Landwirtschaft, was zu einer wachsenden Kluft zwischen Landwirten und ihren Möglichkeiten führt. Die Kulturlandgenossenschaft bietet dazu eine innovative Lösung, indem sie es Landwirten ermöglicht, durch genossenschaftliche Strukturen Land zu pachten, ohne der Spekulation ausgesetzt zu sein. Ein zentraler Aspekt unserer Diskussion ist die soziale und ökologische Verantwortung, die mit der Landnutzung verbunden ist. Stefan erklärt, wie die Genossenschaft sicherstellt, dass die gepachteten Flächen ökologische Kriterien erfüllen müssen und dass mindestens 10 % naturnah bewirtschaftet werden. Dies führt zu einem Dialog über die Bedeutung von Biodiversität und den Erhalt von Kulturlandschaften. Wir erkunden auch die praktischen Herausforderungen, denen Landwirte gegenüberstehen, wenn sie versuchen, nachhaltige Praktiken in ein wirtschaftliches System zu integrieren, das oft auf kurzfristige Gewinne ausgerichtet ist. Stefan hebt hervor, wie wichtig es ist, dass die Gesellschaft sich für lokale Landwirtschaft engagiert und wieder einen Bezug zur Natur herstellt. Wir diskutieren die Vision von Kulturland, eine Gemeinschaft zu schaffen, in der Landwirte und nicht-Landwirte zusammenarbeiten, um ein nachhaltiges Landnutzungssystem aufzubauen. Diese neue Form des Engagements könnte letztendlich dazu führen, dass mehr Menschen Verantwortung für ihre Nahrungsmittelversorgung übernehmen und aktuelle Herausforderungen gemeinsam angehen. Am Ende unserer Unterhaltung bleibt ein positives Gefühl zurück: Trotz der vielen Herausforderungen, müssen wir auf kleine, aber bedeutende Fortschritte setzen und ermutigen die Hörer, sich aktiv an dieser Bewegung zu beteiligen. Stefans Beispiele und Erfahrungen zeigen, dass durch Zusammenarbeit und innovative Ansätze eine Veränderung möglich ist.
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    1 時間 7 分